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Canadi wundert Rapids mangelnder Titel-Hunger

Ex-Trainer Damir Canadi ist verwundert über die niedrigen Erwartungen von Rapid Wien. Er kritisiert den mangelnden Titelhunger.

13.09.2021, 20:47
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Am Samstag gastiert Rapid beim LASK im Duell um den dritten Platz in der Bundesliga. Die Verlängerung von Trainer Goran Djuricin ist seit einigen Tagen in trockenen Tüchern. Seine Arbeit wird von Klub-Führung und Sportdirektor Fredy Bickel als positiv beurteilt. Diese Meinung teilen nicht alle Rapid-Fans. Wenn Ex-Coach Damir Canadi im Interview mit "laola1" den mangelnden Titel-Hunger in Hütteldorf indirekt zum Thema macht, spricht er vielen Anhängern aus der Seele. Seine eigene Amtszeit in Grün-Weiß verlief vergangene Saison bekanntlich unglücklich. Canadi driftete mit Rapid zwischenzeitlich sogar in den Abstiegskampf ab, musste sein Amt nur wenige Monate nach dem Antritt wieder abgeben.

Inzwischen ist er erfolgreich in Griechenland als Trainer von Atromitos aktiv. Es ist genug Zeit vergangen, liegt genug Distanz zwischen ihm und der Bundeshauptstadt, dass er über "die Ex" offen sprechen kann. "Zufrieden als 4." "Tja, mittlerweile sind alle zufrieden mit Platz drei und vier bei Rapid!", hält er sich mit Kritik nicht zurück. "Grundsätzlich ist Rapid ein Verein, der Titel holen will und soll. Mit dieser Vereinbarung bin ich damals auch zu Rapid gekommen. Das war damals auch das große Ziel des Vereins. So ist es mir auch kommuniziert worden, dass wir in diesem oder im nächsten Jahr Meister werden wollen." Diese Aussagen will Canadi nicht als Nachtreten interpretiert wissen. Er schildere lediglich seine Außensicht auf das Geschehen in Wien. "Gogo-Verlängerung in Ordnung" "Die Verlängerung mit Gogo Djuricin ist in Ordnung, der Verein ist mit der Arbeit von ihm zufrieden, deshalb wurde auch am Ende zurecht verlängert. Das ist entscheidend. Der Verein muss wissen, in welche Richtung es geht und was sie erreichen wollen. Aber da bin ich jetzt natürlich schon ein Jahr weg und habe überhaupt keine Basis oder wenig Wissen über diesen Verein, um zu beurteilen, was gut und schlecht ist." Über sein eigenes Schicksal bei Rapid hat Canadi im vergangenen Jahr bereits mehrfach öffentlich gesprochen. Im Interview mit dem Online-Portal erneuert er einige dieser Aussage. Er sei Enttäuscht, mit Rapid nicht das erreicht zu haben, was er sich vorgenommen hatte. Er kritisiert die "mediale Verfolgung" seiner Person. Er gibt zu, dass sein Ruf unter dieser Zeit gelitten habe. (Heute Sport)