Sport

Darmstadt-Profi: Vom Rasen auf den OP-Tisch

14.09.2021, 00:26
Teilen
Darmstadts Fabian Holland ist erst 26 Jahre alt - am Montag steht ihm seine zweite Herz-OP bevor.
Bild: Kein Anbieter

Am Samstag spielt Fabian Holland mit Darmstadt noch gegen die Hertha. 48 Stunden später liegt er in Berlin für eine Herz-OP unterm Messer der Chirurgen.

Fabian Holland ist 26 Jahre jung, dennoch aber bereits ein leidgeprüfter Mann. Der Fußball-Profi in Diensten des deutschen Bundesligisten Darmstadt leidet am Wolff-Parkinson-White-Syndrom - einer Rhytmusstörung, die unbehandelt zu einem plötzlichen Herztod führen kann. Im Jahr 2000 musste Holland deswegen bereits einmal unters Messer. "Über die Leiste wird dabei ein Katheter eingeführt", erinnert sich der Linksverteidiger im Gespräch mit Bild. "Dann werden Erregungsleiterbahnen, die fehlerhafte Impulse zum Herzen, verödet." Spielen und zwei Tage später eine OP - geht das überhaupt?

Ein komplizierter Eingriff, der Holland jetzt wieder bevorsteht - und das nur zwei Tage, nachdem er in Bundesliga Höchstleistung bringen muss. "Auch beim letzten EKG waren die Werte wieder auffällig", erzählt er. "Aber ich habe nie was gespürt." Das Duell mit seinem Ex-Klub Hertha will er sich aber auf keinen Fall entgehen lassen. Aber geht er dabei nicht ein enormes Risiko ein, was seine Gesundheit betrifft? Nein, sagt der Kicker: "Es ist nichts Schlimmes, ich habe noch nie Flimmern oder so gehabt." 2011 hat Holland beinahe ein Bein verloren Schlimm war allerdings, was Holland 2011 widerfahren war. Damals wurde bei ihm in quasi letzter Sekunde ein erhöhter Gewebedruck, ein Kompartementsyndrom, wie die Mediziner sagen, festgestellt. "Die Ärzte sagten, wäre ich einen Tag später operiert worden, hätte ich mein Bein verloren." Eine wahre Tortur am Operationstisch brachte letztlich aber doch die Heilung. Acht Mal wurde Holland damals unter Vollnarkose operiert - am Montag ist es wieder so weit... (AK)