Wirtschaft

Deutscher Bahn-Streik stoppt 80 heimische Züge

14.09.2021, 14:50
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Die Lokführer haben am frühen Donnerstagmorgen mit ihrem Rekordstreik im Personenverkehr der Deutschen Bahn begonnen. "Betroffen ist von Betriebsbeginn am frühen Morgen an der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr", sagte eine Bahn-Sprecherin in Berlin. Der Streik soll am kommenden Montag um 4.00 Uhr enden, hieß es von der Lokführer-Gewerkschaft GDL. Gefallen lassen will man sich bei der Deutschen Bahn jedoch nicht, im Notfall will man sogar klagen.

Die Lokführer haben am frühen Donnerstagmorgen mit ihrem Rekordstreik im Personenverkehr der Deutschen Bahn begonnen. "Betroffen ist von Betriebsbeginn am frühen Morgen an der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr", sagte eine Bahn-Sprecherin in Berlin. Der Streik soll am kommenden Montag um 4.00 Uhr enden, hieß es von der Lokführer-Gewerkschaft GDL. Gefallen lassen will man sich bei der Deutschen Bahn jedoch nicht, im Notfall will man sogar klagen. Die Bahn reagierte mit Ersatzfahrplänen, um die wichtigsten Verbindungen aufrecht zu erhalten. Im Güterverkehr hat der Ausstand bereits am Mittwochnachmittag begonnen. Ein Schlichtungsangebot des Konzerns hatte die GDL am Mittwochnachmittag abgeschmettert - und mit noch längeren Streiks gedroht. 80 Verbindungen aus Österreich stoppen an Grenze Verbindungen innerhalb Österreichs sowie übers Deutsche Eck sind nicht betroffen. Bei Fahrten nach München gibt es ebenfalls kein Problem, weil Austro-Lokführer eingesetzt werden. Allerdings enden rund 80 internationale Züge ab Wien, Graz, Linz & Co. an den Grenzbahnhöfen. Vorsicht ist bei Reisen etwa nach Paris, Amsterdam, Hamburg oder Berlin geboten. Hier ist vielfach mitten in Deutschland Endstation. Angesichts des Streiks verstärken die ÖBB ihr Info-Personal im Call Center und auf Bahnhöfen. Bereits gekaufte Tickets werden zudem kostenfrei voll erstattet. "Wir werden zu keinem Zeitpunkt unsere Grundrechte an der Garderobe abgeben, um dem Arbeitgeber Deutsche Bahn einen Gefallen zu tun", gab sich Claus Weselsky, der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), zum Auftakt am Mittwoch kampfbereit. Er warf dem Konzern eine Blockade vor. Es ist bereits die sechste Streikaktion im laufenden Tarifkonflikt. "Wir müssen so reagieren, weil die bisherigen Aktionen nicht zum Erfolg geführt haben", sagte der Vorsitzende des GDL-Bezirks Berlin-Sachsen-Brandenburg, Frank Nachtigall, der "Berliner Zeitung". Zugleich brachte er einen noch härteren Streik ins Spiel: Es sei "im Bereich des Möglichen, dass die nächste Aktion für eine noch längere Zeit angesetzt wird." Einstweilige Verfügung beantragt Kleinbeigeben will man bei der Bahn indes nicht. Notfalls soll sogar der Weg vor Gericht eine Lösung bringen. So werde eine einstweilige Verfügung beim Amtsgericht Frankfurt beantragt, teilte das Unternehmen am Donnerstag, mit. Dank "Mauerfall"-Jubiläum profitieren Bus-Anbieter Der seit dem frühen Morgen andauernde Streik fällt zusammen mit den Feiern zum 25. Jahrestag des Mauerfalls, zu denen in Berlin Hunderttausende Besucher erwartet werden, und mit dem Ferienende in Bremen und Niedersachsen. Viele Reisende setzen erneut auf Fernbusse und Mitfahrzentralen. Die Anbieter verzeichnen Rekordanfragen. Wer zunächst kein Ticket mehr für eine bestimmte Strecke bekommen hat, braucht etwas Geduld. "Interessenten sollten immer wieder im Internet nachschauen, weil weitere Kapazitäten aktualisiert werden", sagte der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmen in Berlin. Die Bahn hatte am Mittwoch vergeblich versucht, die Arbeitnehmerseite zu einer Schlichtung in dem festgefahrenen Tarifkonflikt zu bewegen. Sie kritisierte den Streik als maßlos, respektlos und verantwortungslos. Auch Mahnungen der deutschen Bundesregierung änderten nichts. Die Gewerkschaft will einen eigenständigen Tarifvertrag für Zugbegleiter durchsetzen, für die bisher die konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt. Die GDL fordert zudem fünf Prozent mehr Einkommen und eine kürzere Wochenarbeitszeit.