Österreich-News

Die Donau wird immer kürzer - das ist der Grund

Offiziell ist die Donau heute 2.857 Kilometer lang. Mitte des 19. Jahrhunderts war sie noch 143 Kilometer länger.

14.05.2020, 06:55
Teilen

Wie das Bayerische Landesamt für Umwelt am Dienstag in Augsburg mitteilte, wurde der zweitlängste Strom Europas nicht nur kürzer, sondern auch bis zu 40 Prozent schmaler. Diese Veränderungen seien durch Begradigungen, Hochwasserschutzmaßnahmen und den Bau von Staustufen verursacht worden. Nur noch ein Zehntel der Donau ist heute noch "in einem naturnahen Zustand".

Sedimentablagerungen werden weniger

Im Rahmen des großteils von der EU finanzierten Projekts DanubeSediment wurde etwa drei Jahre lang der Sedimenthaushalt der Donau analysiert. Das Ergebnis: Auf ihrem Weg vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer transportiert die 2.857 km lange Donau große Mengen an Sediment. Die erste Sedimentbilanz zeigt, dass ein Drittel der Flussstrecke von Sedimentablagerung betroffen ist, insbesondere vor den großen Wasserkraftwerken. Hinter den Staustufen fehlt dieses Sediment und das Flussbett tieft sich häufig ein.

Früher sind jährlich 40 bis 60 Millionen Tonnen Schwebstoffe im Mündungsgebiet am Schwarzen Meer gemessen worden. Jetzt sind es nur noch 15 bis 20 Millionen Tonnen.

Hochwasser-Risiko

Um den Sedimenthaushalt zu verbessern, schlagen die Wissenschaftler verschiedene Maßnahmen vor. So sollen die Entfernung von Uferbefestigungen oder innovative Wasserkraftwerke dazu beitragen, dass abgelagerte Teilchen wieder vom Wasser mitgenommen werden. Auch erosionsmindernde Maßnahmen in der Landwirtschaft könnten dazu beitragen, den Sedimenthaushalt der Donau zu verbessern.

Auf diese Weise soll sich auf donauweiter Ebene ein transnationales Konzept zum Sedimentmanagement entwickeln. Auf nationaler Ebene muss das Thema in die Flussbewirtschaftungs- und Hochwasserrisikopläne Eingang finden.