Dieser Soldat ballerte 16 Zivilisten nieder

Nach dem Massaker an 16 Dorfbewohnern in Afghanistan ist das Geheimnis um die Identität des Amokschützen nun gelüftet. Medienberichten zufolge handelt es sich um den US-Unteroffizier Robert Bales.

Ein US-Regierungsvertreter bestätigte, dass die Angaben in den Berichten stimmen. Bales war vor seinem Afghanistan-Einsatz bereits dreimal im Irak stationiert gewesen. Der Soldat war angeblich bestürzt, als er nach seinen aufreibenden Irak-Einsätzen auch noch nach Afghanistan geschickt wurde. Bales war an einem der blutigsten Kampfeinsätze im Irak beteiligt: im Jänner 2007 im Süden des Landes gegen eine schiitisch-messianische Gruppe mit dem Namen Soldaten des Himmels. Während des 15-stündigen Einsatzes wurden demnach 250 feindliche Kämpfer getötet. Griff vorher zur Flasche Sein Anwalt John Henry Browne sagte US-Medien, sein Mandant sei am Tag vor dem Amoklauf wütend über die schwere Verletzung eines Kameraden gewesen. Er sei jedoch Muslimen gegenüber nicht feindlich gesonnen. Die New York Times berichtete unter Berufung auf einen US-Vertreter, dass die Ermittler annehmen, dass der Schütze bei dem Amoklauf unter Alkoholeinfluss gestanden sei. Bales soll am Sonntagmorgen seinen Stützpunkt in der südafghanischen Provinz Kandahar verlassen und insgesamt 16 Dorfbewohner ermordet haben, darunter zahlreiche Kinder und Frauen. Nach der Tat kehrte er in das Lager zurück, wo er sich widerstandslos festnehmen ließ. Die afghanische Regierung forderte, dem Soldaten müsse in Afghanistan der Prozess gemacht werden. Unterdessen ist Bales in die USA verlegt worden. Der 38-jährige Unteroffizier traf am Freitagabend aus Kuwait im US-Militärgefängnis Fort Leavenworth im Bundesstaat Kansas ein. Dort wurde er in einen Hochsicherheitstrakt untergebracht.