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Ebola-Entdecker: "WHO hat zu langsam reagiert"

14.09.2021, 02:22
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Bild: © Reuters Photographer / Reuter (X00388)

Schwere Vorwürfe äußert Peter Piot im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Ebola-Seuche in Westafrika: Seiner Ansicht nach habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu langsam reagiert. Bereits im März sei gewarnt worden, dass sich seit Dezember 2013 eine Ebola-Epidemie entwickle, sagte der belgische Forscher der Pariser Zeitung "Libération" (Dienstag). Großbritannien bemüht sich unterdessen um eine Dosis der "Wundermittels" ZMapp für einen infizierten Krankenpfleger.

: Seiner Ansicht nach habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu langsam reagiert. Bereits im März sei gewarnt worden, dass sich seit Dezember 2013 eine Ebola-Epidemie entwickle, sagte der belgische Forscher der Pariser Zeitung "Libération" (Dienstag). Großbritannien bemüht sich unterdessen um eine Dosis der "Wundermittels" "ZMapp" für einen infizierten Krankenpfleger. "Ungeachtet von Aufforderungen durch MSF ("Ärzte ohne Grenzen") ist die WHO nicht vor Juli aufgewacht", kritisierte der belgische Wissenschafter, der das Ebola-Virus 1976 in Zaire (Kongo) entdeckte. "Inzwischen hat sie die Führung übernommen, aber das kam spät." "Könnte aufheulen" Der 65-Jährige warnte, dass die Ebola-Epidemie noch weit schlimmere Folgen haben könne als bisher. Seit sechs Monaten braue sich etwas zusammen, was man einen "perfekten Sturm" nennen könne. "Es ist alles dafür beisammen, dass er aufheulen könnte", erklärte Piot unter Hinweis auf den Zerfall der Gesundheitssysteme in Ländern wie Liberia und Sierra Leone, die lange Bürgerkriege hinter sich haben. Keine Gefahr für westliche Länder "ZMapp" soll helfen Der mit dem Ebola-Virus infizierte britische Krankenpfleger könnte nach Darstellung des Gesundheitsministeriums in London doch noch mit dem experimentellen Medikament "ZMapp" behandelt werden. Die britischen Behörden stünden mit der Weltgesundheitsorganisation im Kontakt, um an dieses oder ein ähnliches noch nicht zugelassenes Medikament zu kommen. "Einige Dosen könnten für uns zur Verfügung stehen", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag. Schlechte Nachrichten gab es unlängst in Liberia. Dort war ein . Wirkung nicht bekannt Die Behandlung mit "ZMapp" gilt als vielversprechend, es hat in den zurückliegenden Wochen jedoch auch Todesfälle bei Ebola-Patienten gegeben, die das Medikament erhalten hatten. Kein Mensch weiß, ob das Präparat einen echten Effekt hat.