Wetter
Enorme Schäden – Tornado zog auch über Österreich
Ausgehend von Bayern zog ein waschechter Tornado über die Grenze nach Österreich. Die Schäden in Burghausen waren enorm.
Tornado-Alarm in Oberösterreich: Immer wieder zogen am Mittwoch Gewitter-Zellen aus Westen nach Österreich. Neben dem stürmischen Wind gab es gegen 19 Uhr sogar eine Formation, die verdächtig stark nach einem Tornado aussah.
Und tatsächlich: Wie der Deutsche Wetterdienst bestätigt und auch vom ORF-Meteorologen Manuel Oberhuber auf Twitter geteilt wird, handelte es sich dabei um einen waschechten Tornado.
Salzach überquert
Ausgehend von Lindach an der Bundesstraße 20 zog dieser laut dem Portal "Tornadomap.org" erst über das südliche Altstadtgebiet von Burghausen an der österreichischen Grenze. Trümmerteile flogen durch die Luft, Bäume wurden entwurzelt und Dächer von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden abgedeckt.
Danach zog das System weiter in Richtung Osten, überquerte die Salzach und somit die Grenze zu Österreich. Noch am südlichen Ortsausgang der Sinzinger Siedlung war die stark rotierende Wallcloud zu sehen, so "Tornadomap.org" weiter. Schon wenig später löste sich die Gewitterzelle aber auf, über Schäden auf österreichischer Seite ist deswegen nichts bekannt.
Zahlreiche Notrufe
Anders auf der gegenüberliegenden Seite der Salzach, nur wenige Meter entfernt: Hier durchschlugen Trümmerteile sogar mehrere Fensterscheiben. Die Schneise des Tornados soll gut 90 Meter betragen haben. Die Feuerwehr von Burghausen stand laut einem Bericht auf ihrer Website bis in die Nacht hinein im Großeinsatz.
In der Einsatzzentrale gingen zeitgleich aus mehreren Bereichen zahlreiche Notrufe ein, wonach Dächer abgedeckt und Bäume umgestürzt wurden. Aufgrund des sich abzeichnenden Ausmaßes wurde Vollalarm für die Freiwillige Feuerwehr Burghausen ausgelöst. Bereits bei der Anfahrt versperrten mehrere über die Tittmoninger Straße gestürzte Bäume den anrückenden Einsatzkräften den Weg.
Privatpersonen halfen mit
Kräfte der Feuerwehr und des städtischen Bauhofs machten sich an das Beseitigen der Bäume, auch Anwohner zeigten ein lobenswertes Maß an Zivilcourage. So wurde ein großer, über die Tittmoninger Straße gestürzter Baum, durch Privatpersonen mit Kettensägen und Muskelkraft beseitigt, ehe die Einsatzkräfte diesen Straßenabschnitt erreichten.
Ein verheerendes Bild zeichnete sich an einem Gebäude in der Spitalgasse. Der Tornado hatte Teile des Daches des Schöpfwerks Am Platzl zerstört, welches mittlerweile unter anderem auch als Wohnhaus genutzt wird. Der komplette Dachstuhl wurde durch die Naturgewalt ausgehoben und um etwa 20 Zentimeter versetzt.
Teile des Daches stürzten daraufhin auf die Salzlände und sogar in die Salzach. Neben dem Gebäude wurden auch mehrere im Umfeld abgestellte Fahrzeuge beschädigt.