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Experten tippen Meister von Europas Top-Ligen

14.09.2021, 02:00
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Bild: GEPA pictures

Kurz vor dem Ende der Fußballsaison warfen wir einen genauen Blick auf 13 europäische Top-Ligen. Wer wird Meister, wer steigt ab und wer lieferte eine Überraschung? Dazu befragte wir diejenigen, die es am besten wissen - Fußball-Profis und Experten. "Heute.at" bat unter anderem Teamchef Marcel Koller, Österreichs Jahrhundert-Fußballer Herbert Prohaska, Salzburgs Bomber Jonatan Soriano oder Rapids Sturmtank Robert Beric um ihre Expertise.

Kurz vor dem Ende der Fußballsaison warfen wir einen genauen Blick auf 13 europäische Top-Ligen. Wer wird Meister, wer steigt ab und wer lieferte eine Überraschung? Dazu befragte wir diejenigen, die es am besten wissen - Fußball-Profis und Experten. "Heute.at" bat unter anderem Teamchef Marcel Koller, Österreichs Jahrhundert-Fußballer Herbert Prohaska, Salzburgs Bomber Jonatan Soriano und Rapids Sturmtank Robert Beric um ihre Expertise. Auf den folgenden Seiten unternehmen wir eine Reise quer durch Europa. Anlass ist der FC Bayern München, . Wir wollten wissen, wie es denn in den anderen Top-Ligen aussieht und wie in unseren Nachbarländern. Damit wir auch die bestmögliche Information bieten, liefen bei uns in der Redaktion die Telefone heiß und wir konnten einige hochkarätige Experten um ihre Meinung bitten. Unsere Reise beginnt auf der nächsten Seite im Mutterland des Fußballs... Premier League (England) Der FC Chelsea marschiert unaufhaltsam in Richtung Premier League-Titel. Die Blues von Jose Mourinho standen nur am zweiten und am 20. Spieltag nicht an der Spitzenposition. Der Klub aus London kassierte in der laufenden Saison lediglich zwei Pleiten und sammelt unaufhaltsam die nötigen Punkte ein. Nach dem am Wochenende braucht Chelsea nur noch einen Sieg in ihren verbleibenden vier Spielen. Hinter Chelsea werden sich Titelverteidiger Manchester City, Arsenal und Manchester United den zweiten Platz ausmachen. Es müsste schon ein Fußball-Wunder geschehen, dass Chelsea die Meisterschaft noch aus den Händen gibt. Zwar wartet noch ein Heimspiel gegen Liverpool auf die Blues, aber in den Partien gegen Crystal Palace, West Bromwich und dem abstiegsgefährdeten AFC Sunderland liegen die nötigen Rest-Punkte parat. Ein zusätzlicher Vorteil für Chelsea ist es auch, dass die Verfolger Arsenal und ManUtd noch gegeneinander antreten müssen. Im Vorjahr noch in der Champions League muss der FC Liverpool heuer sogar im die Europa League zittern. Mit Tottenham und Southampton gibt es einen erbitterten Fight um den fünften Platz. Marko Arnautovic und seine Stoke City-Kollegen spielen eine solide Saison und stehen im Mittelfeld, Andi Weimann und Aston Villa müssen noch um den Klassenerhalt kämpfen. Expertenmeinung von Stefan Maierhofer (Stürmer beim FC Millwall, der ehemalige ÖFB-Teamspieler bestritt neun Partien für die Wolverhampton Wanderers in der höchsten englischen Liga) "Es hätte einiges schief laufen müssen, dass Chelsea den Titel verspielt. Mit aller Macht haben sie ein 0:0 gegen Arsenal erkämpft. Für alle war der FC Southampton die große Überraschung. Die spielen unter Ronald Koeman einen erfrischenden Fußball. Aus Salzburger Sicht ist positiv, dass Sadio Mane eine wichtige Rolle in Southampton eingenommen hat. Vom FC Liverpool und von Manchester City hätte man mehr erwartet. Dass die englischen Teams im Europacup schwächeln hat sich abgezeichnet. Schon wie wir (mit Rapid) gegen Aston Villa gespielt haben, hat man gesehen, dass englische Klubs nicht so viel Wert auf die Europa League legen. Die Teams konzentrieren sich nur auf die Champions League. Da ist mehr Geld zu holen." Primera Division (Spanien) Der Titelkampf in der spanischen Primera Divison steht einmal mehr im Zeichen des ewigen Duells zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid. Das weiße Ballett lag ab dem 10. Spieltag an der Spitze, in der 26. Runde zog Barca aber vorbei und gab die Tabellenführung seitdem nicht mehr her. Allerdings ist der Vorsprung von zwei Punkten ist kein großer Polster. Der letztjährige Champion Atletico liegt fünf Spieltage vor dem Ende mit neun Punkten Rückstand auf Platz drei. Auch in den direkten Duellen lief das Duell der beiden Erzrivalen ausgeglichen. Im Bernabeu siegte Real, im Camp Nou holte Barca drei Punkte. Nun fällt die Entscheidung in einem heißen Fernduell. Auf Real warten mit Sevilla, Valencia und Espanyol noch harte Brocken, der FC Barcelona muss hingegen noch auswärts bei Atletico antreten. Gut möglich, dass die jeweiligen Stadtrivalen entscheidende Schützenhilfe leisten. Auch das Duell um den vierten Platz, der zur Champions League-Qualifikation berechtigt, bleibt spannend. Valencia und Sevilla sind nur durch einen Punkt getrennt. Andi Ivanschitz und UD Levante zeigen zwar in letzter Zeit einen Aufwärtstrend, um den endgültigen Klassenerhalt muss allerdings noch gezittert werden. Expertenmeinung von Jonatan Soriano (Stürmer bei Red Bull Salzburg, der Spanier kickte früher für den FC Barcelona B und in spanischen Jugendauswahlen) "Ich denke, dass Barcelona Meister wird. Der Klub hat nicht nur tolle Einzelspieler sondern ist auch als Mannschaft absolut top und deshalb stärker als Real Madrid. Ich denke, dass sie vor allem aufgrund der mannschaftlichen Geschlossenheit am Ende die Nase vor Real haben werden. Überraschungsteams sind in Spanien selten, da teilen sich zumeist dieselben fünf, sechs Teams die vorderen Plätze. Auch Villarreal, gegen die wir in der Europa League ausgeschieden sind, gehört in der Primera Division regelmäßig zu den Spitzenmannschaften und ist keineswegs ein Überraschungsteam." Serie A (Italien) Serienmeister Juventus Turin liegt trotz der Derby-Niederlage gegen Torino am Wochenende fünf Spieltage vor Ende praktisch uneinholbar auf dem ersten Platz. Einzig die beiden Klubs aus Rom können den Champions League-Halbfinalisten rechnerisch noch einholen. Juve musste in der aktuellen Meisterschaft erst drei Niederlagen einstecken und liegt seit dem 10. Spieltag durchgehend vorne. Zwar warten auf die "alte Dame" noch schwere Spiele gegen die Europa League-Halbfinalisten Fiorentina und Napoli, außerdem steht noch das "Derby d'Italia" bei Inter an. Wenn man aber davon ausgeht, dass Juve noch ein Sieg fehlt, dann kann man davon ausgehen, dass der "Scudetto" auch heuer wieder nach Turin wandert. Inter und AC Mailand stecken in einer tiefen Krise. Beiden Klubs droht ein Jahr ohne internationales Geschäft. Inter liegt auf Platz neun, der AC gar nur auf Platz zehn. Noch schlimmer hat es Krisenklub Parma erwischt. Nach der finanziellen Pleite müssen die Nord-Italiener in die Serie B absteigen.  Expertenmeinung von Herbert Prohaska (Ex-ÖFB-Teamchef, Austria-Legende, ehemaliger Star von Inter Mailand und AS Roma) "Juventus wird sicher Meister. Das ist keine schwere Frage, die kann jeder beantworten. Die einzige Mannschaft, die sich vor dem Abstieg noch retten kann, ist Caglari. Aber ich gehe davon aus, dass die drei, die da jetzt unten stehen (FC Parma, Cesena und Caglari) runter müssen. Die italienische Liga ist zwar nicht die attraktivste, aber sicher eine der schwersten Ligen. Wenn man da sechs Punkte zurück ist, ist es schwer, diese aufzuholen. Überraschung im negativen Sinn ist leider Gottes mein Ex-Klub Roma. Im Herbst habe ich geglaubt, dass sie Juventus fordern können. Der Kader ist so ausgeglichen, der Trainer ist meiner Meinung nach gut. Doch sie haben da eine Serie hingelegt, haben die meisten Unentschieden der Spitzenklubs. Als positive Überraschung darf ich Lazio nicht sagen, wenn das die Italiener lesen. Aber Lazio spielt einen schönen, guten Fußball. Auch Sampdoria Genua gehört zu den Überraschungen. Eine wirklich positive Überraschung ist Luca Toni, der Woche für Woche trifft. Ich weiß nicht, ob das für ihn oder gegen die Verteidiger in der Liga spricht. Genauso wie Miroslav Klose. Die haben noch Klasse im Alter." Raiffeisen Super League (Schweiz) Der FC Basel steht in der Raiffeisen Super League kurz davor, den sechsten Meistertitel in Folge einzufahren. Zwar sind noch sechs Runden zu spielen, der Vorsprung auf die zweitplatzierten Young Boys Bern beträgt aber bereits elf Punkte. Abgesehen von einer kurzen Schwächeperiode im Herbst hatte Basel stets die Tabellenführung inne. Basel muss im Ligafinish noch gegen alle Klubs aus den Top-5 der Tabelle ran. Da wird vor allem das Duell mit St. Gallen spannend, denn in dieser Saison konnte Basel nur gegen diesen Klub noch kein Match gewinnen. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Grasshoppers Zürich den größten Rückschritt gemacht. Der Vizemeister rangiert derzeit nur auf dem siebenten Tabellenrang. Der FC Aarau dürfte mit sieben Punkten Rückstand aufs rettende Ufer wohl nicht mehr den Abstieg verhindern können. Expertenmeinung von Marcel Koller (der Schweizer trainierte in seiner Heimat unter anderem St. Gallen und die Grasshoppers, seit 2011 ÖFB-Teamchef) "Ich denke nicht, dass es noch eine Überraschung geben wird und rechne damit, dass der FC Basel das Rennen machen wird. Die Stärke des FC Thun hat mich überrascht. Das Team hat sich in dieser Saison mit dem aktuellen Platz drei in der Tabelle sehr stark präsentiert." Expertenmeinung von Christian Schwegler (Verteidiger bei Red Bull Salzburg, der Schweizer kickte früher bei Young Boys Bern und absolvierte 6 Spiele für das Schweizer U21-Team) "Für mich gibt es in der Schweizer Meisterschaft eigentlich keine Überraschungen. Der FC Basel wird wohl, wie erwartet, wieder Meister. Young Boys Bern, die ebenfalls ein sehr gutes Team haben, folgen auf dem zweiten Platz. Ich glaube aber, dass diese beiden Teams in der nächsten Saison noch ein bisschen enger zusammenrücken werden. Im Abstiegskampf ist es etwas überraschend für mich, dass nicht Vaduz sondern Aarau die schlechtesten Karten hat. Eine kleine Überraschung war Luzern. Sie hatten nach einer schwierigen Vorrunde hart zu kämpfen, konnten sich aber letztlich doch aus dem Abstiegskampf befreien." Prva Liga Telekom (Slowenien) In der slowenischen Prva Liga fehlt Abonnement-Meister NK Maribor nicht mehr viel, um seinen Titel zum bereits vierten Mal zu verteidigen. Bei noch sechs zu spielenden Runden beträgt der Vorsprung der Elf von Ante Simundza sieben Punkte auf Verfolger NK Celje. Zwei Zähler dahinter lauert NK Domzale. Zuletzt lief es für den Tabellenführer aber alles andere als optimal. Mit nur zwei Siegen aus den letzten fünf Spielen ließ der Leader wertvolle Punkte liegen. Zwar stehen für den Maribor noch Duelle mit den Verfolgern Domzale und Celje aus, diese finden aber jeweils im eigenen Ljudski Vrt statt. Traditionsklub Olimpija Ljubljana muss als Vierter um die Teilnahme am europäischen Geschäft bangen. Der Hauptstadtklub kann allerdings in den letzten Runden mit den direkten Begegnungen gegen den Zweiten und Dritten den Europacup noch erreichen. Schlusslicht Radomlje wird den Weg in die zweite Liga antreten müssen. Der Klassenerhalt in der Zehner-Liga kann zwar rechnerisch noch geschafft werden, 14 Punkte Rückstand auf den rettenden achten Platz sind allerdings kaum gutzumachen. Um den Klassenerhalt kämpfen der Achte Gorica und der dahinter liegende Neunte NK Krka. Eines der beiden Teams, die nur durch zwei Zähler getrennt sind, muss in die Relegationsduelle. Das letzte Saisonduell entschied Gorica klar mit 3:0 für sich. Und überholte damit den direkten Konkurrenten. Expertenmeinung von Robert Beric (Stürmer beim SK Rapid, der Slowene absolvierte bislang vier Spiele für Sloweniens Nationalteam) "In Slowenien ist die Meisterschaft praktisch entschieden. Sieben Punkte Vorsprung wird mein Ex-Klub Maribor nicht mehr aus der Hand geben. Da hat Celje keine Chance mehr, Maribor hat eine sehr gute Saison gespielt." OTP Bank Liga (Ungarn) Fünf Runden vor dem Saisonende steht Videoton FC aus Szekesfehervar praktisch als Meister fest. Elf Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger Ferencvaros Budapest. Videoton eroberte bereits am 4. Spieltag die Tabellenführung und gab sie seither nicht aus der Hand. In der gesamten Saison setzte es nur eine einzige Niederlage, und die datiert aus dem Oktober. Da besiegte Titelverteidiger Debreceni VSC den Tabellenführer daheim. Als derzeit viertplatziertes Team muss der Meister allerdings um die Teilnahme am Europacup ebenso bangen wie Cup-Sieger Ujpest FC, der im Moment nur auf Rang sieben liegt. Videoton muss in den letzten fünf Runden noch gegen die Verfolger Debreceni, Ferencvaros sowie den fünftplatzierten Paksi FC ran. Kein leichtes Restprogramm, aber es reichen ein Remis und ein Sieg in fünf Spielen zum Titel. Negativ-Überraschung der Saison ist Honved Budapest. Der 13-fache ungarische Meister und Stammklub von Ferenc Puskas liegt nur wegen des besseren Torverhältnisses nicht auf einem Abstiegsrang. Peter Gulacsi (Tormann bei Red Bull Salzburg, spielte für sämtliche ungarische Nachwuchs-Nationalteams und ist Ersatzkeeper der ungarischen Nationalmannschaft) "In Ungarn wird sich Videoton den Meistertitel holen. Sie brauchen nur noch ein paar Punkte und sind das mit Abstand am besten organisierte Team. Sie haben mit Nemanja Nikolic den Topscorer in der Mannschaft und insgesamt einen tollen Siegeslauf hinter sich. Auch Ferencvaros, mit dem deutschen Trainer Thomas Doll, spielt in ihren neuen Stadion eine sehr gute Saison. Eine Überraschung ist für mich MTK, mein ehemaliger Klub. Letztes Jahr waren sie noch im Abstiegskampf verwickelt, heuer spielen sie mit einer ganz jungen Mannschaft sehr attraktiven und erfolgreichen Offensivfußball und sind noch immer auf dem Weg zu einem Europa League-Platz." Fortuna Liga (Slowakei) In der slowakischen Fortuna Liga sieht alles nach einem Meister AS Trencin aus. Der Zweite der Vorsaison liegt sechs Runden vor Schluss fünf Zähler vor Verfolger MSK Zilina an der Tabellenspitze. Der Klub von Martin Sevela ist seit acht Spielen ungeschlagen, konnte davon sieben Begegnungen gewinnen. Doch Verfolger Zilina hat noch berechtigte Hoffnungen. Am vorletzten Spieltag treffen die beiden Spitzenreiter im direkten Duell aufeinander. Am vorletzten Spieltag empfängt der Leader den schärfsten Verfolger zum möglichen Meister-Duell im heimischen Stadion na Sihoti. Für Trencin wäre es der erste Meistertitel in der Slowakei. Der Meister der letzten beiden Saisonen, Slovan Bratislava, muss sogar um die Teilnahme am Europacup fürchten. Die Elf von Dusan Tittel liegt sechs Runden vor Schluss als Fünfter gleich fünf Zähler hinter Platz drei, der für das internationale Geschäft genügt. Im Tabellenkeller der Zwölfer-Liga scheinen die Plätze bezogen. Schlusslicht Bansky Bystrica liegt mit 19 Zählern sieben Punkte hinter dem rettenden Ufer. Nach Verlustpunkten sind es sogar noch zwei Zähler mehr. Expertenmeinung von Jan Novota (Der Slowake ist Tormann beim SK Rapid und absolvierte zuvor 85 Spiele in der slowakischen Fortuna Liga) "Tabellenführer Trencin spielt eine sehr solide Saison. Sie haben einen Vorteil, in ihrem Heimstadion spielen sie auf Kunstrasen. Damit kamen die anderen Teams nicht so gut zurecht. Zilinia spielt noch um den Titel mit. Sie haben eine sehr junge Mannschaft. Im Vorjahr wollte man sich noch vom Trainer Adrian Gul'a trennen, man hielt jedoch an ihm fest und sieht nun, was man mit Kontinuität erreichen kann. Eine von den beiden Mannschaften wird den Titel holen, auf einen Meistertipp möchte ich mich aber nicht festlegen." Synot Liga (Tschechien) In der tschechischen Synot Liga ist der Titelkampf noch nicht entschieden. Fünf Runden vor Schluss liegt Viktoria Pilsen drei Punkte vor dem härtesten Verfolger Sparta Prag an der Tabellenspitze. Mit einem Punkt aus den letzten zwei Spielen büßte der Tabellenführer aber einiges an Vorsprung ein. Davor feierte die Elf von Coach Miroslav Koubek gleich neun Siege in Folge. Zum großen Showdown um den Titel kommt es am 9. Mai, wenn der Spitzenreiter bei Verfolger Sparta Prag in der Generali Arena gastiert. An der dritten Stelle hat sich der FK Jablonec von der Konkurrenz abgesetzt. Im Kampf um den vierten internationalen Startplatz liegt Mlada Boleslav mit fünf Zählern Vorsprung an vierter Stelle. Im Tabellenkeller der Liga scheinen bei noch fünf zu spielenden Runden die Plätze bezogen. Auf den beiden Abstiegsplätzen aus der 16er-Liga liegen Hradec Kralove aus Königgrätz und und Dynamo Ceske Budweis mit jeweils 19 Punkten und sechs Zählern Rückstand auf das rettende Ufer, gehalten vom Traditionsklub Slavia Prag, dem wohl ein Abstieg erspart bleiben wird. Expertenmeinung von Fabrizio Stronati (Verteidiger beim FK Austria, absolvierte mehrere Spiele für tschechische Nachwuchs-Nationalmannschaften) "Mein Tipp: Viktoria Pilsen wird Meister. Sie sind ein offensiv ausgerichtetes Team mit guten Individualisten, außerdem sind sie sehr treffsicher. Ich drücke ihnen auch die Daumen weil mein Freund Jan Baranek, mit dem ich auch im U21-Team spiele, dort kickt. Die Überraschung ist für mich Jablonec, die zur Zeit Dritter sind. Sie haben sich vor Saisonbeginn gut verstärkt und treten wesentlich besser auf als im Vorjahr." 1. HNL (Kroatien) In Kroatien sind fünf Spieltage vor Schluss die Postionen klar bezogen. Dinamo Zagreb legte einen klassischen Durschmarsch hin und lag ab dem ersten Spieltag an der Tabellenspitze. In den verbleibenden Spielen fehlt dem Hauptstadtklub nur noch ein Sieg auf die souveräne Titelverteidigung. Pokalsieger HNK Rijeka hat sich als Nummer zwei in Kroatien etabliert, liegt aber abgeschlagen zwölf Punkte hinter Dinamo. In der Schlussphase der Meisterschaft warten aber noch zwei heiße Duelle auf den designierten Meister. Hajduk Split und Rijeka gastieren noch im gefürchteten Maksimir-Stadion. Um die Meisterschaft wird es in diesen Spielen aber wohl nicht mehr gehen. Brisant ist die Situation von Hajduk Split. Der Traditionsklub liegt aktuell auf dem dritten Platz, einen Punkt vor NK Lokomotiva, das "Liefering von Dinamo". Rutscht Hajduk noch einen Platz zurück ist der Europacup-Platz futsch. Expertenmeinung von Marko Kvasina (das Stürmer-Juwel mit kroatischen Wurzeln kickt für die Wiener Austria und absolvierte mehrere Spiele für die ÖFB-Nachwuchsnationalteams) "Dinamo Zagreb ist so gut wie Meister. Der Tipp ist nicht nur wegen der Tabellensituation logisch. Sie verfügen über das meiste Geld und die beste Ausbildung. Deshalb sind sie Jahr für Jahr Favorit. Die Überraschung ist für mich Lokomotive Zagreb, die sich lange Zeit auf Platz drei gehalten haben und derzeit Vierter sind." Jelen SuperLiga (Serbien) Roter Stern oder Partizan – einer der Top-Klubs aus der Hauptstadt Belgrad wird die Saison als Meister beenden. Die besseren Karten hat derzeit Partizan, denn die "Crno-beli" führen fünf Runden vor dem Ende mit fünf Punkten Vorsprung vor dem Stadtrivalen. Grundstein für die Tabellenführung, die Partizan seit dem zweiten Spieltag nicht mehr abgegeben hat, ist der seit Ende Oktober andauernde Erfolgslauf ohne Niederlage. Titelverteidiger Roter Stern ließ vor allem in Auswärtsspielen einige Punkte liegen und vergab durch das Remis im zudem die Chance der Tabellenführung näherzurücken. Das Restprogramm beider Teams sieht noch jeweils drei Spiele gegen Klubs aus den Top-6 der Tabelle vor. Überraschend war in dieser Saison die Leistung von Rad Belgrad, das im Vorjahr noch durch die Relegation den Abstieg verhinderte. Jetzt läuft es besser, ein solider Mittelfeldplatz wird es wohl am Ende. Anfänglich gut schlugen sich die Aufsteiger Mladost Lucani und Borac Cacak gerieten aber zuletzt wieder in die Nähe der Abstiegsränge. Dort stehen derzeit Vozdovac Belgrad und Radnicki Kragujevac, das mit neun Punkten Abstand auf den Relegationsplatz wohl schon für die zweite Liga planen kann. Expertenmeinung von Radovan Vujanovic (serbischer Stürmer des LASK) "Meister wird Partizan Belgrad. Absteigen werden meiner Meinung nach Radnicki Kragujevac, Vozdovac und Donij Srem Pecinci. Cuckaricki Stankom ist die größte Überraschung und zeigt eine sehr positive Entwicklung. Sie kommen im Sommer nach Österreich. Ich freue mich, dass der LASK ein Testspiel gegen sie bestreiten wird." Sportoto SüperLig (Türkei) Einen wahren Meisterschaftskrimi gibt es in der türkischen SüperLig. An der Spitze liefern sich die drei Istanbuler Großklubs einen heißen Fight um den Titel. Sechs Spiele vor Schluss ist zwischen Fenerbahce, Galatasaray und Kavlak-Klub Besiktas alles noch völlig offen. Besiktas liegt punktegleich mit Galatasaray an der Spitze, Fenerbahce folgt nur einen Zähler dahinter. Das einfachere Restprogramm hat auf jeden Fall Titelverteidiger Fenerbahce, die Blau-Gelben müssen noch gegen die Abstiegskandidaten Erciyesspor und Balikesirspor ran. In der 36. Runde kommt es zum zum Aufeinandertreffen zwischen Galatasaray und Besiktas. In diesem Derby könnte die Entscheidung um die Meisterschaft fallen. Außer Veli Kavlak, der mit Besiktas auf den Titel hofft, befinden sich die weitern Spieler aus Österreich im Abstiegskampf. Ümit Korkmaz steht mit Rizespor knapp über dem Strich, Yasin Pehlivan droht mit Erciyesspor der Abstieg. Überraschend ist, dass Aufsteiger Basaksehir um die Europa League-Qualifikation mitspielt, auch Mersin IY spielt eine solide Saison für einen Liga-Neuling. Ligue 1 (Frankreich) Titelverteidiger Paris St. Germain muss diese Saison hart um den Titel in der Ligue 1 kämpfen. Die mit Superstars gespickte Mannschaft rund um Zlatan Ibrahimovic liegt vier Runden vor Saisonende drei Punkte vor Olympique Lyon und neun Zähler vor dem AS Monaco. Bei Lyon entwickelte sich Alex Lacazette mit 25 Volltreffern zum absoluten Knipser – Daher hat auch Olympique die um zwei Tore bessere Tordifferenz. Es bleibt bis zum Schluss ein Fernkampf um den Titel, wobei PSG das etwas leichtere Restprogramm hat. Zwischen dem AS Monaco und Olympique Marseille tobt der Kampf um den dritten Platz, der zur Champions League-Qualifikation berechtigt. Das direkte Duell der beiden steigt in der 36. Runde. Stade Rennes, das Team von Philipp Hosiner, hatte vor der Saison zwar Ambitionen auf das internationale Geschäft, steht nun aber im Mittelfeld, ebenso wie Champions League-Teilnehmer Lille.