Formel 1

Finanzregel-Verstoß: Erstes Formel-1-Team bestraft

Die Formel 1 will die Kosten senken und verordnete sich strenge Finanzregeln. Erstmals wird jetzt ein Team deswegen bestraft.

08.06.2022, 19:32
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Williams musste eine Geldstrafe zahlen
IMAGO/Eibner

In der Motorsport-Königsklasse dürfen die Teams nur noch 130 Millionen Euro pro Saison ausgeben. Die Regel ist nicht nur umstritten, die Ausgaben müssen deswegen auch genau dokumentiert werden. Das wurde nun Williams zum Verhängnis. Als erstes Team kassierte der Rennstall eine Strafe wegen Verstößen gegen die Finanzregeln.

Denn das Team hatte seine Unterlagen der Saison 2021 nicht bis zum 31. März 2022 wie verlangt vollständig eingereicht. Deswegen ist jetzt eine Geldbuße von 25.000 Euro fällig. "Nach Prüfung der Erklärung von Williams und insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass der Verfahrensverstoß von Williams freiwillig vor Ablauf der Frist für die Berichterstattung am 31. März 2022 offengelegt wurde und Williams bei der Behebung des Verstoßes voll und ganz kooperativ war, hielt es die Cost Cap Administration für angemessen, Williams eine akzeptierte Vertragsbruchvereinbarung zur Behebung des Verstoßes anzubieten. Dieses Angebot wurde von Williams angenommen", heißt es von der FIA in einer Aussendung.

Mittlerweile sei der Verfahrensverstoß behoben und Williams habe die Kosten getragen, "die der Cost Cap Administration im Zusammenhang mit der Ausarbeitung der akzeptierten Vertragsbruchvereinbarung entstanden sind."

Doch die strengen Finanzregeln werden in der Formel 1 wohl noch weiter diskutiert werden – nicht zuletzt wegen der steigenden Inflation. Vor allem die "großen" Teams haben Probleme mit der Kosten-Obergrenze. "Keines der drei Top-Teams ist derzeit innerhalb der Budgetgrenze", meint etwa Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko. 

Der Grund: "Die Transportkosten sind teilweise um 60 Prozent gestiegen, die Materialkosten ebenfalls und zwar in immensem Ausmaß. Das ist einfach die Realität." Marko glaubt, dass es bald Veränderungen geben wird: "Es hat bereits Gespräche gegeben über eine gewisse Inflations-Angleichung. Erst Pandemie, dann der Krieg, das sind Ereignisse, die nicht vorhersehbar waren und diese Inflations- und Steigerungsraten sind ja auch nicht normal."

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