Politik

Fischer zu Strache: "Die Stopptaste drücken"

14.09.2021, 14:03
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Bundespräsident Heinz Fischer zeigte sich nach dem Neujahrstreffen der FPÖ vor allem von der Rede des freiheitlichen Chefs Heinz-Christian Strache schockiert. Strache, der Bundeskanzler Werner Faymann als "Staatsfeind" bezeichnet hatte, solle "unverzüglich und rechtzeitig die Stopptaste" drücken, denn seine Ausdrucksweise habe in Österreich nichts verloren.

vor allem von der Rede des freiheitlichen Chefs Heinz-Christian Strache schockiert. Strache, der Bundeskanzler Werner Faymann als "Staatsfeind" bezeichnet hatte, solle "unverzüglich und rechtzeitig die Stopptaste" drücken, denn seine Ausdrucksweise habe in Österreich nichts verloren. Gerade Strache beharrt bei politischen Entscheidungen, vor allem wenn es um eine mögliche oder geplante Regierungsbeteiligung der FPÖ geht, auf demokratischen Grundwerten. Wenig davon war beim Neujahrstreffen in Wels zu spüren, wo Strache Faymann als "Staatsfeind", "Österreichfeind" und "Bügerfeind" bezeichnete. "So nicht!", lautet die Reaktion von Fischer. Es müsse von Strache "unverzüglich und rechtzeitig die Stopptaste gedrückt werden", so Fischer, der kein Verständnis für eine Ausdrucksweise hat, die in einem friedlichen und demokratischen Land "absolut nichts verloren hat". Strache habe die Wahlwerbung für das Amt des Bundespräsidenten "in einer nicht vertretbaren Weise vergiftet". Die SPÖ selbst sprach von einer "nicht hinzunehmenden Entgleisung", die allerdings zum "autoritären Gedankengut" von Strache passe. Auf der zweiten Seite: Fischers vollständige Reaktion  Fischers vollständige Reaktion "Wenn zu Beginn der Wahlwerbung um das Amt des Bundespräsidenten vom Obmann einer Partei, die bis zur Stunde noch gar keinen eigenen Kandidaten aufgestellt hat, der österreichische Bundeskanzler wörtlich als "Staatsfeind" bezeichnet wird, dann muss unverzüglich und rechtzeitig die Stopptaste gedrückt werden", sagte Bundespräsident Heinz Fischer zu einschlägigen Äußerungen des FPÖ-Obmannes in Wels. "Jedes Verständnis für Kritik und auch für scharfe Kritik, aber kein Verständnis für eine Ausdrucksweise, die in einem friedlichen und demokratischen Land absolut nichts verloren hat und die Wahlwerbung für das Amt des Bundespräsidenten in einer nicht vertretbaren Weise vergiftet. Eine sachliche Reaktion auf diese und allenfalls ähnlich bösartige Äußerungen im Zuge der Wahlwerbung kann nur lauten: "So nicht!", schloss der Bundespräsident.