Politik

Gesamtschule: Häupl wünscht sich Befragung

14.09.2021, 03:17
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Bild: Sabine Hertel

Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (S) schlägt nach dem Bundesheer-Plebiszit ein weitere bundesweite Volksbefragung vor und stößt dabei auf heftige Kritik der Opposition. Auch Bundeskanzler Werner Faymann wollte den Vorschlag nicht kommentieren.

schlägt nach dem Bundesheer-Plebiszit ein weitere bundesweite Volksbefragung vor und stößt dabei auf heftige Kritik der Opposition. Auch Bundeskanzler Werner Faymann wollte den Vorschlag nicht kommentieren. Der Wiener SPÖ-Chef will - wörtlich - folgende Frage zur Abstimmung vorlegen, sollte der Bund das Bildungswesen nicht bald sanieren: "Sind Sie für die Beibehaltung des bisherigen Schulmodells oder für eine Schule mit einer ganztägigen und gemeinsamen Schule der 6- bis 14-Jährigen." Der Vorschlag stößt auf wenig Gegenliebe. Widerstand kam von ÖVP und FPÖ. Auch Bundeskanzler Werner Faymann zeigte sich am Samstag zurückhaltend. Faymann wollte Häupls neuen Vorschlag nicht kommentieren. Im Ö1-"Mittagsjournal" meinte er lediglich, dass er derzeit mit der Bundesheer-Volksbefragung alle Hände voll zu tun habe. "Es kann nicht sein, dass immer die Bevölkerung gefragt wird" Der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer, der sich stets klar gegen eine Gesamtschule ausgesprochen hat, zeigte sich skeptisch gegenüber dem Häupl-Vorschlag: "Es kann nicht sein, dass immer dort die Bevölkerung gefragt wird, wo sich die Regierung nicht einigen kann." Das sei auch gar nicht möglich. Bei der Wehrdienst-Befragung seien viele schon überfordert, weil ihnen die nötigen Information fehlen würden, so Pühringer. Er sei daher dafür abzuwarten, welche Beteiligung am Sonntag erreicht werde, dann könne man weitersehen. Deftiger fiel die Kritik auf Wiener Ebene aus. Häupls Wortmeldung zeuge angesichts des Niedergangs des Wiener Bildungsniveaus von Dreistigkeit und Realitätsverweigerung, so der Wiener FPÖ-Klubchef Johann Gudenus in einer Aussendung. Der Bürgermeister stehe mit dem Rücken zur Wand, der Vorschlag sei ein billiger Fluchtversuch. Der Wiener ÖVP-Obmann Manfred Juraczka sprach von "bundespolitischen Ezzes von mäßiger Kreativität". Häupl solle sich endlich um die Probleme in Wien kümmern.