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Greenpeace-Aktivisten ketteten sich an Gleise

14.09.2021, 16:41
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Mit einer großen Sitzblockade und Ankett-Aktionen haben Atomkraftgegner am Samstagabend die eingleisige Bahnstrecke für den Castortransport zwischen dem niedersächsischen Lüneburg und Dannenberg blockiert.

zwischen dem niedersächsischen Lüneburg und Dannenberg blockiert. Der Zug mit den elf Atommüllbehältern aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague wurde zu diesem Zeitpunkt im Güterbahnhof Maschen südlich von Hamburg umrangiert, um seine Fahrt nach Lüneburg anschließend in entgegengesetzter Richtung fortzusetzen. Die Polizei wollte sich am Abend nicht dazu äußern, wann er weiterfahren soll. Acht Aktivisten auf Gleisen Kurz hinter dem Bahnhof Lüneburg ketteten sich acht Greenpeace-Aktivisten an die Gleise. Damit protestierten sie nach Angaben der Umweltschutzorganisation gehen die "verlogene Atommüllpolitik der (deutschen, Anm.) Bundesregierung". Ein Greenpeace-Sprecher verwies zudem auf eine Überschreitung der Strahlengrenzwerte am Zwischenlager. "Der Castortransport darf nicht nach Gorleben rollen", sagte er. Rund 2.500 Demonstranten haben zudem die Gleise bei Harlingen in der niederländischen Provinz Friesland blockiert. Die Polizei bestätigte, an und in der Nähe der Blockadestelle hielten sich rund 2.500 Menschen auf. Verschiedene kleinere Gruppen, die auch versuchten, den Schotter aus dem Gleisbett zu entfernen, wurden im Laufe des Tages von der Polizei von den Schienen vertrieben. Am Abend aber gab es vorerst keine Räumung der Bahnstrecke durch die Polizei. Andere Gruppen von Atomkraftgegnern bereiteten sich nach eigenen Angaben bereits für Sitzblockaden auf der abschließenden 19 Kilometer langen Straßenstrecke zwischen Dannenberg und dem Zwischenlager Gorleben vor. Sturmwarnung Offen blieb am Abend, ob nach Eintreffen des Zuges in Dannenberg sofort die Umladung der Castoren auf Lastwagen erfolgen kann: Der Deutsche Wetterdienst hatte am Abend eine Sturmwarnung für Norddeutschland herausgegeben und an der Küste sogar vor Orkanböen gewarnt. Nach Angaben der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) als Betreiber des Zwischenlagers ist eine Umladung nicht erlaubt, wenn der Wind dauerhaft die Stärke sieben erreicht. Laut GNS gibt es in der Umladestation eine eigene Messeinrichtung für den Wind. Die Einschränkung für den Betrieb des Kranes gilt demnach nicht für einzelne stärke Böen.