Österreich

Haft nach Verfolgungsjagd mit 130 km/h in Wien

Ein Motorradlenker raste der Polizei davon, überfuhr dabei fast ein Kind und ließ sich erst nach einem Warnschuss festnehmen.

13.09.2021, 22:49
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Die Polizei gab einen Warnschuss ab, um den aggressiven Motorradlenker nach der Verfolgungsjagd zu bändigen.
Bild: LPD Wien

Ein 47-Jähriger war Ende Mai diesen Jahres auf einer Harley Davidson vor der Polizei geflüchtet. Er hatte nicht nur keinen Führerschein, sondern auch Alkohol und Kokain im Blut. Dafür kassierte er am Donnerstag 28 Monate Haft. Der Raser war mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, weshalb er einer Funkstreife auffiel. Deren Anhaltesignale ignorierte der bereits 14-fach Vorbestrafte und ergriff die Flucht. Es kam zu einer Verfolgungsjagd durch mehrere Wiener Bezirke. In Döbling überfuhr der Raser beinahe eine Mutter mit ihrem Kind auf dem Schutzweg. Die Mutter konnte ihr Kind im letzten Moment aus dem Weg ziehen.

Lenker bei Sturz mit 100 km/h fast unverletzt In der Gymnasiumstraße endete die Verfolgungsjagd schließlich, als der flüchtige Raser zwei geparkte Pkw touchierte und zu Sturz kam. Dabei blieb er beinahe unverletzt. "Er hat a ziemliches Glück g'habt, wie's den aufg'haut hat bei 100 km/h. Ich hab mir nicht 'dacht, dass der noch aufsteht", erinnerte sich ein Polizeibeamter im Zeugenstand.

Bei seiner Festnahme wehrte sich der 47-Jährige gegen die Beamten, schrie und spuckte in ihre Richtung. Zuvor hatte er nach einem Messer in seiner Jackentasche gegriffen, das er erst nach dem Warnschuss eines Polizisten losließ. Motorrad inzwischen verkauft Am Ende der Verhandlung zeigte sich der 47-Jährige ansatzweise einsichtig: "Ich sehe mich nicht als Opfer. Ich hätte nicht davonfahren sollen. Ich hätte nicht aufs Motorrad fahren sollen. Es tut mir wirklich leid." Sein Motorrad habe er inzwischen verkauft, sagte seine Verteidigerin. Das Urteil von 28 Monaten Haft ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte erbat sich Bedenkzeit. (red)