Hauptbahnhof voll – Flüchtlinge stehen stundenlang an

Tausende Ukrainer kommen täglich in Österreich an. Viele waren tagelang unterwegs, sind erschöpft und traumatisiert. Der Wiener Hauptbahnhof ist voll: Mütter mit kleinen Kindern sitzen zwischen Bergen an Taschen am Boden. Manche weinen, andere zwängen sich hektisch durch die Massen, um etwas zu essen zu bekommen. Caritas- und ÖBB-Mitarbeiter, freiwillige Helfer und Dolmetscher unterstützen, wo sie können.

Für die Durchreisenden heißt es erst einmal anstellen. Vor den ÖBB-Ticketschaltern werden die Schlangen immer länger, die Nerven liegen blank: "Wir warten schon seit Stunden, ich weiß nicht, ob wir den Zug erwischen", klagt Natalya (28), die mit Sohn Sasha Alexander (4) und Helferin Nestan (32) auf ein rechtzeitiges Ticket nach Deutschland hofft. "Wir kamen gestern Abend an, es war geschlossen. Jetzt stehen wir hier schon seit zwei Stunden", berichtet Hanna (23) aus Odessa.

Die ÖBB arbeiten auf Hochtouren, 1.000 Tickets wurden alleine Sonntagvormittag ausgestellt. Neben acht vollbesetzten Schaltern stehen im Bahnsteig-Bereich zwei weitere zur Verfügung. Auch Zugpersonal stellt Tickets aus.