Österreich

Heim verlegt Demenzkranke und gibt Kind nicht Bescheid

Sabina N. ist fassunglos: Ihre kranke Mama Maria Eva wurde im Pflegeheim ohne Absprache umquartiert. Sie hat vermutlich dadurch einen Krankheitsschub.

13.04.2021, 17:14
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Maria Eva hat Demenz. Sie wurde im Pflegeheim verlegt, ohne dass ihre Familie Bescheid bekam.
privat

Jeden Abend bringt Sabina N. ihre demente Mutter (91) ins Bett. Auf dieses wichtige Ritual musste die kranke Pensionistin, die im Wiener Pflegehaus Innerfavoriten lebt, zu Beginn der Pandemie 52 lange Tage verzichten. Besuche waren verboten. "Ich hatte Angst, sie nie wieder zu sehen", sagt ihre Tochter (53) in "Heute".

Als Sabina N., die inzwischen wieder zu ihrer Mama darf, vor zwei Wochen zu Besuch kam, wartete die Seniorin am Gang. Sie war alleine und desorientiert. "Meine Mutter wurde verlegt, ohne dass man mir vorweg Bescheid gesagt hat", ist Sabina N. außer sich.

"Für Mama ist das fatal"

"Für einen demenzkranken Menschen ist das fatal. Sie hat ihr Zuhause und ihre Pfleger, die Bezugspersonen waren, verloren." Zwei Wochen musste Sabina N. auf eine Erklärung des Heims warten. Es habe „organisatorische Gründe“ für die Verlegung gegeben, bestätigt ein Sprecher des Heims auf „Heute“-Anfrage. „Man habe die Tochter jedoch rechtzeitig informiert, dass es „ein Zimmer mit Wintergarten und Terrasse im selben Stockwerk“ sei, aber mit „neuen Pflegefachkräften.“

Bei einem Termin am 30. März 2021 sei "das Vorhaben mitgeteilt worden und man machte ihr das Angebot, den Umzug umgehend gemeinsam mit ihr umzusetzen. Die Tochter jedoch, als Vorsorgebevollmächtigte ihrer Mutter, sprach sich vehement gegen diesen Zimmerwechsel aus und nahm ihre Mutter sofort mit."

Sabina N., die auf Facebook die erste Pflegeangehörigen-Gruppe „Aktion statt Isolation“ gründete, entgegnet: "In ihrem alten Zimmer wohnte schon ein anderer Mann. Es war kein Vorhaben, sie zu übersiedeln, es war bereits geschehen." Sie hat ihre Mama „aufgrund des Stresses“ erst einmal bis auf weiteres mit nach Hause genommen.

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    Andreas Tischler / Vienna Press