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Hisbollah sichert Hamas Unterstützung zu

14.09.2021, 02:26
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Bild: Reuters

Die libanesische Hisbollah hat der Hamas am Al-Quds-Tag die Unterstützung im Nahost-Konflikt zugesagt. Der Chef der schiitischen Miliz sprach von einem "Sieg" der Hamas über Israels Armee. Auch der iranische Präsident rief zum Hass gegen Israel auf. Die israelische Luftwaffe hat unterdessen das Haus des Hamas-Führers Salah Bardawil im Süden des Gazastreifens zerstört. Im Westjordanland starben vier Menschen. Die AUA fliegt ab Sonntag wieder nach Tel Aviv.

. Generalsekretär Hassan Nasrallah sagte am Freitag anlässlich des Al-Quds-Tages (Jerusalem-Tag) - er soll an die Besetzung Ost-Jerusalems durch Israel während des Sechstagekrieges 1967 erinnern - in Beirut in einer Rede an seine Anhänger: "Wir werden an der Seite des Widerstands in Gaza stehen und werden tun, was wir können, um ihn zu unterstützen." Die Hisbollah werde immer auf der Seite der Palästinenser stehen. Trotz zahlreicher Opfer im Gazakonflikt sprach der Hisbollah-Chef von einem "Sieg" der Hamas über die israelische Armee. Israels Militär habe seit Beginn des Einsatzes keine Fortschritte gemacht und sei im Kampf gescheitert, sagte er. Der israelische Geheimdienst habe die Fähigkeit des "Widerstands" unterschätzt. Die Hisbollah-Anhänger hatten sich aus Angst vor Anschlägen nicht an einem öffentlichen Ort, sondern in einem Saal im Süden der Hauptstadt Beirut versammelt. Es war Nasrallahs erste Rede seit Beginn des Gazakonflikts. Irans Präsident: "Einheitlich Hass gegen Israel erklären" Irans Präsident Hassan Rohani rief die islamische Welt zum Widerstand gegen Israel auf. "Was die Zionisten in Gaza machen, ist ein unmenschlicher Völkermord, daher muss die islamische Welt heute einheitlich ihren Hass und Widerstand gegen Israel erklären", sagte der sonst moderate Kleriker am Rande einer anti-israelischen Demonstration in Teheran. Der Iran erkennt Israel nicht an und betrachtet die dortige Regierung als Wurzel aller Probleme in Nahost. Jihad-Anführer getötet Die örtlichen Rettungskräfte berichteten am Freitag ferner, bei einem anderen Angriff im Süden des Palästinensergebiets sei ein Anführer des radikalen Islamischen Jihad getötet worden. Der 45-jährige Salah Abu Hasanin und sein 15-jähriger Sohn seien bei dem Luftangriff in Rafah ums Leben gekommen. Insgesamt sind bei der israelischen Offensive seit dem 8. Juli mehr als 810 Palästinenser getötet worden. Die Kämpfe in Gaza gehen trotz aller diplomatischen Bemühungen um eine Friedenslösung weiter. Immer mehr Zivilisten kommen ums Leben. Israel will mit seiner Offensive die Infrastruktur der im Gazastreifen herrschenden Hamas zerstören. So soll der anhaltende Raketenbeschuss durch radikale Palästinenser gestoppt werden. Der Gazastreifen gehört allerdings zu den dicht besiedeltsten Gebieten der Erde. Auf kleiner Fläche leben rund 1,8 Millionen Menschen. Daher geraten auch immer wieder Zivilisten unter Beschuss. Tote bei Protesten Im Westjordanland gingen in der Nacht Tausende Palästinenser auf die Straße, um gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen zu protestieren. Nach Angaben des israelischen Militärradios eröffneten jüdische Siedler in der Nähe von Nablus das Feuer auf eine Gruppe von Demonstranten, die ihren Wagen mit Steinen bewarfen. Dabei soll eine Siedlerin einen 18-jährigen Palästinenser getötet haben, bei anschließenden Auseinandersetzungen mit der Armee wurde ein weiterer 22-jähriger Palästinenser erschossen. In einem Dorf nahe Hebron wurden zudem zwei 30 und 46 Jahre alte Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen, wie palästinensische Sanitäter berichteten. UN-Schule bombardiert Bei dem folgenreichsten israelischen Angriff am Donnerstag starben . Mehr als 200 Schutzsuchende seien in dem Gebäude in Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen verletzt worden. In der Schule des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA hatten etwa 1200 Menschen Schutz gesucht. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte den Angriff scharf. Unter den Opfern seien Kinder, Frauen und UN-Mitarbeiter, sagte er in New York. Die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn der israelischen Militäroffensive am 8. Juli stieg am Donnerstag auf rund 800. Mindestens 5050 Palästinenser wurden verletzt. Auf israelischer Seite starben bis dahin mehr als 30 Soldaten und Zivilisten. Ein im Gazastreifen vermisster Soldat wurde für tot erklärt. US-Außenminister um Feuerpause Israelische Medien berichteten von Bemühungen um eine Feuerpause. Wie die israelische Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf einen hochrangigen israelischen Regierungsvertreter berichtete, unterbreitete US-Außenminister John Kerry den Konfliktparteien einen neuen Vorschlag. Dieser sieht unter anderem eine einwöchige Einstellung der Kämpfe vor, in der unter ägyptischer Vermittlung Gespräche über eine längerfristige Friedenslösung aufgenommen werden sollen. Daran beteiligt werden soll auch die Palästinensische Autonomiebehörde. Israel darf demnach in dem Zeitraum weiterhin Hamas-Tunnel zerstören. Kerry erwarte noch am Freitag Antworten. Weitere AUA-Flüge nach Tel Aviv gestrichen Obwohl Palästinenser weiterhin Raketen Richtung Großraum Tel Aviv schossen, hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA ihr Flugverbot am Donnerstag wieder aufgehoben. Auch der britische Billigflieger Easyjet sowie die italienische Alitalia kündigten die Wiederaufnahme des Flugbetriebs nach Israel an. Die . Die Hamas teilte mit, sie ziele weiter auf den Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv.