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Historisch! "Spiel in ersten 5 Minuten weggeworfen"

13.09.2021, 15:34
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Ernüchterung bei Alexander Grünwald
Bild: GEPA-pictures.com

Ein neuer Tiefpunkt für die Wiener Austria. Die Veilchen verloren nach der Auftakt-Pleite (1:3) und dem Cup-Debakel (2:5) auch das dritte Spiel gegen Aufsteiger Wattens mit 2:3. Dabei zeigten die Wiener eine inferiore Leistung. Die nicht alle so sahen.

0:1 durch Michael Svoboda nach vier Minuten, 0:2 durch Benjamin Pranter nach fünf Minuten. Die Wiener Austria erlebte gegen den Tiroler Aufsteiger ein Anfangs-Fiasko. So schnell waren die Wiener in ihrer Geschichte noch nie mit 0:2 im Rückstand gelegen. Ebenfalls historisch: Sechs Niederlagen und 25 Gegentreffer gab es so früh in der Meisterschaft noch nie. Der Anfang einer spielerischen Bankrotterklärung gegen alles andere als übermächtige Tiroler, die die Veilchen nie wirklich unter Kontrolle gebracht haben.

Grünwald: "Sieg wäre locker drinnen gewesen"

Doch nicht alle am Verteilerkreis sahen das so. Allen voran Austria-Kapitän Alexander Grünwald, der sich bei Sky mit violetter Brille schützend vor sein Team, seinen Trainer und die Austria-Funktionärsriege stellte. "Wenn wir in den ersten fünf Minuten zwei Gegentore bekommen, müssen wir uns die Frage gefallen lassen, ob wir es behirnt haben. In den ersten fünf Minuten haben wir das Spiel verloren. Danach nicht. Da kann niemand auf der Tribüne oder der Trainer etwas dafür. Das waren schon wir Spieler auf dem Rasen." Denn Grünwald sah die im zweiten Durchgang gefestigten Veilchen als klar überlegen. "Wir haben zwei Tore gemacht, waren dem 3:3 sehr nahe. Der Sieg wäre locker drinnen gewesen", so Grünwald, der zugab: "Die Situation ist für mich auch nicht einfach. Auch privat."

Ilzer: "Müssen mit dem Druck umgehen"

Anders sah allerdings Austria-Coach Christian Ilzer die Leistung. "Der Knackpunkt war in der fünften Minute. Wir haben zu lange gebraucht, um uns vom Schock zu erholen. In der zweiten Halbzeit hab ich ein Aufbäumen gespürt, aber es war zu wenig, um das Spiel noch zu drehen", so der violette Coach, der wieder die defensive Stabilität vermisst. "Wir haben vier Tore in den letzten zwei Spielen geschossen, aber nur einen Punkt gemacht." Doch woran hapert es bei den Veilchen? "Über Grundtugenden müssen wir nicht sprechen. Es ist das Mindeste, dass jeder jede Sekunde alles gibt. Bei so einem Großklub müssen wir mit diesem Druck umgehen, auch wenn wir in einer Negativ-Spirale sind. Da sind wir als Trainerteam gefragt. Wir werden zusammenstehen und in den nächsten zehn Runden versuchen, noch etwas herauszuholen."