Gesundheit

Hochzeit, Corona: 23-Jähriger kann nicht mehr sprechen

Ein 23-Jähriger infizierte sich auf einer Hochzeit mit dem Coronavirus. Jetzt ringt er auf einer Intensivstation um sein Leben. 

25.11.2020, 22:46
Teilen
"Tims" Zustand stabilisiert sich langsam. 
istock

Seit mehreren Wochen liegt ein 23-Jähriger auf der Covid-Intensivstation eines deutschen Krankenhauses. Sein Leben hängt an Maschinen und Personal. 

"Tim" hatte sich im Oktober bei der Hochzeitsfeier seiner Schwester mit dem Coronavirus angesteckt, wie Focus berichtet. Von den acht anwesenden Familienmitgliedern wurden später sechs positiv getestet. Bei dem jungen Mann verlief die Infektion folgenschwer, anders als bei seinem 64-jährigen Vater. "Wir hatten auf der Hochzeit im Oktober ein Hygienekonzept. Wir haben alle Maßnahmen eingehalten und wir waren vorsichtig. Es war alles legal und vom Ordnungsamt genehmigt. Trotzdem ist es passiert," erzählt er gegenüber Focus.

"Tim" drückt sich über eine Buchstabentafel aus

Jetzt kommt ihn der 64-Jährige jeden zweiten Tag besuchen, hält seinem Sohn die Hand und spricht mit ihm. Dieser ist erst seit kurzem wieder bei Bewusstsein und ansprechbar. Nun liegt er fast regungslos im Bett, ist unfähig sich zu bewegen und muss weiterhin künstlich beatmet werden. Wenn er etwas sagen will, kommt kein Ton heraus. Einzig über eine Buchstabentafel kann er derzeit kommunizieren. Sein größter Wunsch ist es wieder eigenständig Wasser zu trinken. Doch was sich schlimm genug anhört, bezeichnet die dortige Stationsleiterin Petra Sliwinksi noch als einigermaßen stabilen, "guten Zustand". Denn in den Zimmern neben Tim befinden sich Menschen, denen es noch weit schlimmer geht. 

Den Ärzten und Pflegekräften bleibt somit keine Zeit für eine Pause. Sie hetzen von einem Intensivpatienten zum anderen und machen Überstunden. Wegen der Isolationsmaßnahmen und des Krankheitsverlaufs seien Covid-Patienten aufwendiger als andere, bemerkt der Oberarzt Alexander Kersten. 

    1. An „harmlosen“ Treffen teilnehmen: Lachen, essen, singen und atmen – die Verbreitungswege des Coronavirus sind vielfältiger Natur. Wer sich in den Wohnungen mit Freunden und Familie oft zu Dinner-Partys und anderen kleinen gesellschaftlichen Zusammenkünften trifft, riskiert eine Ansteckung. Die Treffen werden als harmloser eingestuft, als sie in Wahrheit sind. Die meisten Ansteckungen passieren jetzt, wo es kälter wird, bei solchen Events im kleinen Rahmen. Im Umkreis von den Liebsten bei unschuldigen Feiern kann man schon einmal für kurze Zeit das Coronavirus vergessen und dann wäscht man sich nicht so oft die Hände, trägt keine Maske und ist vielleicht sorgloser, was Abstände angeht.
    istock