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Mann wirf Hündin von Brücke: "Wollte sie erlösen"

13.09.2021, 15:10
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Hündin "Sandy" starb an einem Leberriss im eiskalten Wasser der Ruhr.
Bild: Polizei Essen

Ein 58-Jähriger hatte vor den Augen von Passanten eine Hündin in einen Fluss geworfen und damit getötet. Jetzt legt er Berufung gegen die vom Amtsgericht Mülheim verhängte Haftstrafe ein.

Diese Tat schockte in der vergangenen Weihnachtszeit ganz Deutschland: Am 29. Dezember, gegen 20.30 Uhr, hatten zwei Frauen einen Unbekannten beobachtet, der mit seinem Hund auf der Schlossbrücke in Mülheim an der Ruhr unterwegs war. Plötzlich packte der Mann den rund 50 Zentimeter großen Vierbeiner und warf ihn über das Geländer in den Fluss. Sofort alarmierten die beiden Zeuginnen die Feuerwehr. Die Helfer konnten die arme Hündin zwar noch rund 100 Meter flussabwärts aus dem Wasser ziehen, doch es war bereits zu spät. Sechs Monate Haft, unbedingt Durch die Beschreibung der Augenzeugen, konnte schließlich ein 58-Jähriger, der zuletzt in einem Obdachlosenheim lebte, als mutmaßlicher Täter ausgeforscht werden.

Das Amtsgericht Mülheim verurteilte den Mann Ende November zu sechs Monaten Haft – wegen seiner bereits zahlreichen Vorstrafen unbedingt.

Wie "Der Westen" berichtet, gab der 58-Jährige an, die Hündin "Sandy", die einem seiner Bekannten gehörte, aus Mitleid getötet zu haben. Der Vierbeiner sei schwer krank gewesen und starke Schmerzen gehabt. "Sie war krebskrank, taub, konnte kaum gehen. Ich wollte sie erlösen, das war ein spontaner Entschluss", so der Mann vor Gericht. Argumente die der Richter nicht gelten ließ: "Der Hund war alt und krank. Aber es bestand noch kein Grund, ihn zu erlösen – und schon gar nicht auf diese Art und Weise. Es ist eine besonders rohe Tat. Eine Strafaussetzung zur Bewährung kommt nicht infrage", wird Richter Mark Schneider (47) von "Bild" zitiert. Gegen die verhängte Haftstrafe hat Beschuldigte nun Berufung eingelegt, womit der Fall vor dem Landgericht Duisburg erneut verhandelt wird.