Fussball

Ikone Matthäus legt sich live im TV mit Bierhoff an

Deutschland-Coach Jogi Löw macht sich seit dem 0:6 gegen Spanien rar. Ein gefundenes Fressen für seine Kritiker – unter anderen Lothar Matthäus.

06.12.2020, 22:25
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Lothar Matthäus (l.) ist meist anderer Meinung als Oliver Bierhoff.
Imago Images

Das 0:6 und seine Folgen. Seit Deutschland am 17. November in der Nations League gegen Spanien blamabel unterging, brodelt es beim Ex-Weltmeister. Trainer Joachim "Jogi" Löw stand zur Diskussion, nach einer Krisensitzung entschied der DFB, dass der 60-Jährige weitermachen darf.

Das sorgte vielerorts für Kritik und Unverständnis. Auch, weil sich Löw noch nicht öffentlich zur Situation geäußert hat – und sich auch in den Stadien nicht blicken lässt. Meist wurde DFB-Manager Oliver Bierhoff "vorgeschickt". Am Sonntag wurde im TV-Sender "Sky" die Thematik diskutiert – mit einem angriffslustigen Lothar Matthäus. 

"Eigentlich Löws Aufgabe"

"Mir gefällt die Außendarstellung nicht mehr. Das, was Bierhoff hier erklärt, ist eigentlich Löws Aufgabe", kritisierte Matthäus das "Untertauchen" von Löw. Selbst beim deutschen Schlager Bayern gegen Leipzig suchte man den Coach vergeblich im Stadion. 

"Löw hat sich das Spiel zu Hause angeguckt. Wir haben darüber diskutiert. Eigentlich soll man ja aufpassen, dass man nicht unnötig auf Reisen geht. Bei Leipzig war gestern kein deutscher Spieler", konterte Bierhoff.

Moderator Patrick Wasserziehr hakte nach, ob es nicht ein Signal gewesen wäre. Bierhoff gab zu: "Das könnte man so werten. Wir haben vor einigen Wochen beschlossen, als die Teams nur begrenzte Tickets hatten, das wir uns zurückhalten. Ich kann versprechen, er schaut sich alles an."

"Werden kämpferischen Löw erleben"

Bierhoff kündigte zudem an, dass sich Löw im Laufe der kommenden Woche zu Wort melden werde. "Wir werden  einen kämpferischen Löw erleben. Wenn er keine Wut im Bauch hat, wäre es schlecht", sagt Bierhoff. Das ist Matthäus zu spät. "Wenn mein Kind in der Schule schlecht ist, rede ich auch nicht acht Wochen später darüber, sondern bespreche gleich alles."

Matthäus machte sich zudem dafür stark, Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels ins Nationalteam zurückzuholen. "Das ist eine Entscheidung des Trainers. Die Frage wird er beantworten. Löw wird mit einer Mannschaft ins Turnier gehen, die aus seiner Sicht die beste Mannschaft ist. Wichtig ist der Zeitpunkt vor der Nominierung. Es wird nicht an Sturheit liegen", sagt Bierhoff.

Auch hier würde Matthäus ein anderes Timing wählen: "Ich finde den Zeitpunkt kurz vor einem Turnier zu spät. Wenn ich Hummels, Müller oder Boateng mitnehmen will, würde ich es jetzt machen."

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