Im Eigenheim: Grillen wie ein Weltmeister

Nirgendwo schmeckt ein gut gegrilltes Steak besser, als auf dem eigenen Balkon oder im eigenen Garten.

13.09.2021, 17:51
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Symbolfoto.
Bild: iStock

Nirgendwo schmeckt ein gut gegrilltes Steak besser, als auf dem eigenen Balkon oder im eigenen Garten. Gemütlich beisammen sitzen und speisen - das ist der Traum vieler Österreicher. Wir verraten Ihnen einstweilen tolle Grilltipps für den Sommer - für all jene, die sich ihr Eigenheim bereits realisieren konnten.   Endlich scheint die Sonne und es wird Zeit für ein gemütliches Barbecue. Doch von welchem Grill schmeckt es am besten? Vom Kohle-, Gas- oder Elektrogrill? Welche Methode ist am einfachsten und bei welcher schmeckt es besser?  Ob Jakobsmuscheln, Calamari und Hummer, Filetsteak, Käsekrainer, Huhn oder gegrillte Früchte – ihre Gäste werden staunen, welche vielfältigen und kreativen Möglichkeiten die Grillküche zu bieten hat, wenn Sie sich umfassend damit beschäftigen!  Grillen mit Holzkohle Der Holzkohlegrill ist der Klassiker unter den Grillern. Das Grillgut wird auf einem Rost direkt über der Glut platziert. Allerdings ist hier viel Vorbereitungszeit für das Anheizen des Grills einzuplanen, denn die Holzkohle muss die richtige Temperatur erreichen.  Holzkohle ist zwar schneller heiß, Briketts zum Beispiel glühen aber länger. Anzünden sollte man auf jeden Fall mit Spezialprodukten wie Anzündwürfel. Damit erhält man auf sicherem und einfachem Weg die perfekte Glut. Ein Anzündkamin ist eine weitere komfortable Alternative.  Grillen mit Gas Der Gasgrill wird mit Butan- oder Propangas betrieben und ist schneller einsatzbereit, als der Holzkohlegrill. Durch Regler lässt sich die Hitze variieren, was bei unterschiedlichem Grillgut sehr vorteilhaft ist. Auch die Reinigung ist einfacher. Das Grillen an sich ist mit Gas schonender, besonders Gemüse und Fisch lassen sich so feiner grillen. Mit Rollfüßen ausgestattet, ist so ein Gasgrill auch schnell in der Gartenhütte verstaut. Auch das Entsorgen von Asche fällt bei dieser Grillart weg.  Grillen mit Strom Grillen auf dem Balkon oder ganz ohne Asche und aufwendiges Anheizen, das ist mit dem Elektrogrill möglich. Denn gerade auf Balkonen, wenn Sie keinen eigenen Garten haben, ist dies die vom Hauseigentümer einzig erlaubte Art zu Grillen. Diese Grills sind handlich und kompakt, verfügen über eine Stromzuleitung und ein Rost. Elektrogrills sind schnell und unkompliziert zu reinigen und für den kleinen Grillspaß, auch mal im Winter, sehr gut geeignet. Grillen mit Rauch Wer auf ein typisch amerikanisches Barbecue steht, der ist mit einem sogenannten Smoker gut bedient. Durch die rauchige Luft des Feuers wird das Grillgut gegart. Fleisch wird mit einer niedrigen Temperatur gegrillt und bleibt dadurch sehr saftig. Auch der typische Rauchgeschmack, den viele lieben, umhüllt das Grillgut. Wertvolle Grilltipps in der Übersicht: Die Sache mit dem Deckel Der Deckel ist der wichtigste Bestandteil vieler Griller, weil der Abstand zwischen Hitzequelle und Grillgut sowie das Volumen des Grillkessels entscheidend für Hitzezirkulation und Luftzufuhr ist. Der Deckel sorgt dafür, dass das Grillgut von allen Seiten und somit schneller, gleichmäßiger und schonender gegart wird. Mithilfe von Lüftungsschiebern besteht die Möglichkeit, die Hitze punktgenau zu regulieren und die verschiedenen Grillmethoden anzuwenden. Thema Sicherheit Der Umgang mit einem Grill erfordert hohe Aufmerksamkeit, um Unfälle zu vermeiden. Lesen Sie sich die Bedienungsanleitung ausführlich und aufmerksam durch. Stellen Sie den Grill stets auf einen festen, ebenen, hitzeunempfindlichen und nicht brennbaren Untergrund. Platzieren Sie Ihren Grill niemals in oder an Durchgängen oder anderen engen Stellen. Halten Sie Kleinkinder und Haustiere unbedingt vom Grill fern. Zum Schutz Ihrer Arme und Hände sollten Sie immer hitzebeständige Grillhandschuhe und hochwertiges, langes Grillbesteck benutzen. Vorsicht ist bei der Verwendung von Öl am Grill geboten – der Grillrost sollte nur wenn es unbedingt erforderlich ist mit einem in Öl getränkten Küchentuch eingerieben werden. Zuvor mariniertes oder in Öl eingelegtes Grillgut sollte unbedingt mit einem Küchentuch abgetupft werden, um ein Herabtropfen des Öls oder der Marinade und somit Flammenschlag zu vermeiden. Verwenden Sie niemals Wasser zum Löschen von Flammen. Grillen Sie niemals in geschlossenen Räumen. Flüssiganzündmittel sind ein weiteres Sicherheitsrisiko. Bei Gasgrillern sollte weiters immer bei geöffnetem Deckel gezündet werden. Der Gasschlauch sollte regelmäßig auf undichte Stellen hin überprüft werden. Grillmethoden Es gibt drei anerkannte Grundtechniken: die direkte Grillmethode, wo mit der gleichen Temperatur auf dem gesamten Grillrost gegart wird. Für das schnelle Zubereiten von Steak, Gemüsespießen und Ähnlichem ist diese Methode besonders geeignet. Indirekte Grillmethode: Großes Grillgut wie Braten oder ganzes Geflügel wird indirekt gegrillt. Dabei werden die Hitzequellen an den Rand des Grills verlegt, um zu verhindern, dass die direkte Hitze das Grillgut außen verbrennt, bevor es innen gar ist. Das Prinzip entspricht dem der Umlufthitze im Backofen. 50/50-Grillmethode: Hier wird die Hitzequelle auf eine Hälfte des Grills verschoben, wodurch zwei unterschiedliche Hitzezonen entstehen. Die sehr hohe direkte Hitze, die sich über der Hitzequelle befindet, dient dabei zum Angrillen – in der indirekten Zone wird dann schonend fertig gegart. Grillgut: Richtige Vorbereitung Für den perfekten Grillgenuss benötigen Sie neben den richtigen Grillern auch hochwertige Zutaten. Während Fisch und Gemüse gar nicht frisch genug sein können, sollte Rindfleisch mindestens zwei Wochen gereift sein. Bleiben Sie bei der Menüplanung flexibel und lassen Sie sich vom aktuellen Angebot im Supermarkt oder bei ihrer Fleischerei inspirieren. Lesen Sie stets das Rezept und die Anweisungen zur Vorbereitung des Grills. Versuchen Sie nicht, Zeit einzusparen, indem Sie das Grillgut auf den Grill legen, bevor er bereit ist. Lassen Sie die Kohle so lange durchglühen, bis sie leicht mit grauer Asche bedeckt ist. Vergewissern Sie sich, dass das Grillgut auf den geschlossenen Grill passt. Es sollte ein Abstand von mindestens 2,5 cm zwischen Grillgut und Deckel bestehen, um die Hitzezirkulation nicht zu beeinträchtigen. Jedes Mal, wenn Sie den Deckel hochheben, entweicht Hitze, sodass es insgesamt länger dauert, bis das Grillgut gar ist. Wenn Sie Grillgut leicht mit Öl bestreichen, klebt es nicht auf dem Grillrost an. Das Fleisch sollte nach dem Grillvorgang niemals mit der Grillgabel vom Grill genommen werden, da es durch das Einstechen verletzt wird und der schmackhafte Fleischsaft verloren geht. Rindfleisch Wählen Sie gut marmoriertes Fleisch, das sind die besten Stücke für Ihr perfektes Barbecue. Für ein zartes, saftiges Steak lassen Sie das Fleisch bei Zimmertemperatur 20 bis 30 Minuten ruhen, bevor Sie es auf den Grill legen. Nachdem Sie das Steak vom Grill genommen haben, lassen Sie es für fünf Minuten ruhen, damit sich der Fleischsaft wieder ins Innere zurückzieht. Erst danach würzen Sie das Steak mit Salz und Pfeffer – das reicht vollkommen aus. Weniger saftige Fleischstücke sollten Sie vor dem Grillen marinieren. Damit das Fleisch zart wird, sollte die Marinade eine säurehaltige Substanz wie Frucht- oder Gemüsesaft, Joghurt, Wein oder Essig enthalten. Den optimalen Hamburger bringen Sie nur leicht in Form. Drücken Sie ihn nicht mit einem Wender auf den Rost – damit geht nur der Fleischsaft verloren. Lammfleisch Lamm profitiert besonders von der intensiven Hitze der Flamme. Es ist von Natur aus fettiger als andere Fleischsorten. Wählen Sie Lammfleisch mit Knochen aus. Das Fleisch sollte eher leicht rot als leicht weiß sein – ein Zeichen der Fleischqualität. Lammfaschiertes wird bis zu einer Kerntemperatur von 72 °C (Medium) gegrillt. Lamm-Steaks und andere Fleischstücke vom Lamm grillen Sie sicher, wenn die Kerntemperatur 60 °C (Medium) beträgt. Schweinefleisch Niemals Spareribs vorkochen – sie verlieren nur jegliches Aroma. Stattdessen grillen Sie sie niedrig und langsam bei indirekter Hitze. Koteletts sind mit einer Dicke von 2,5 cm oder mehr am besten fürs Grillen geeignet. Für den perfekten Geschmack bepinseln Sie diese leicht mit Öl und braten sie wie ein Steak an. Bei indirekter mittlerer Hitze sollten Sie das Fleisch dann zu Ende grillen. Filetstücke können bei einer Kerntemperatur von 68 °C vom Grill genommen werden, wenn sie mit Alu-Folie bedeckt sind und fünf Minuten ruhen, bevor sie angeschnitten werden. Während dieser Zeit sollte die Kerntemperatur auf 71 °C ansteigen. Benutzen Sie ein Fleischthermometer, um sicher zu sein. Das perfekte Steak Das perfekte Steak ist mindestens 4 cm hoch, gleichmäßig marmoriert und bereits drei bis vier Wochen gereift. Das Steak mindestens eine Stunde vor Grillbeginn aus dem Kühlschrank holen, damit es sich der Umgebungstemperatur anpassen kann. Danach mindestens vier Minuten je Seite bei indirekter Hitze weiter grillen. Das Steak, nachdem es vom Grill geholt wird, nicht direkt anschneiden, sondern es kurz in Alufolie einwickeln und für ca. drei Minuten ruhen lassen. Wild Wildfleisch eignet sich eher weniger zum Grillen. Wenn Sie es doch wollen, sind die Beilagen wie Wedges, Salz- oder Süßkartoffeln, Püree oder Kürbisgemüse entscheidend. Die Sauce für Ihr Wildgericht bekommen Sie, indem Sie das Fleisch von allen Seiten angrillen und Rotwein in eine Grillform geben und der Garzeit entsprechend direkt auf den Punkt grillen. Die dabei entstehende Sauce – eine Mischung aus Fleischsaft, Gemüsesaft und Rotwein – schmeckt vorzüglich. Geflügel Als allgemeine Regel gilt, Hendlbrust ohne Knochen sollte bei direkter Hitze für acht bis zwölf Minuten gegrillt werden oder bis der Fleischsaft klar und das Fleisch im Inneren nicht länger rosa ist. Wenden Sie es einmal nach der Hälfte der Grillzeit. Grillen Sie Hähnchenbrust mit Knochen bei indirekter Hitze für 30 bis 40 Minuten. Dabei ist die Knochenseite unten. Wenn der Fleischsaft klar ist oder das Fleisch im Inneren nicht mehr rosa, ist es gar. Wenn Sie die Haut knusprig mögen, sollten Sie die Hautseite der Brust während der letzten fünf Minuten über die direkte mittlere Hitze legen. Fisch und Krustentiere Fisch wird auf dem Grill sehr schnell gar, daher sollten Sie sich niemals zu weit von Ihrem Grill wegbewegen. Bepinseln Sie die Filets leicht mit Öl, damit sie nicht am Grillrost ankleben. Zusätzlich können Sie den Fisch, wenn Sie ihn auf den Grillrost legen, leicht hin und her bewegen, damit das zarte Fleisch nicht festhängt. Fisch ist perfekt gegrillt, wenn er durchwegs leicht glasig ist. Führen Sie ein scharfes Messer zwischen die Lagen des Fischfleisches und wenden Sie ihn, um gut ins Innere sehen zu können. Gemüse Sie möchten bei Ihrer nächsten Grillparty etwas Neues ausprobieren? Servieren Sie gegrilltes Gemüse. Die meisten Gemüsesorten garen bei mittlerer Hitze schnell, sodass Sie immer ein Auge auf das Gemüse haben sollten. Weichen Sie z.B. Maiskolben eine Stunde ein, nehmen Sie sie aus dem Wasser heraus und lassen sie gut abtropfen. Grillen Sie die Kolben über direkter Hitze für 25 bis 30 Minuten, wobei Sie sie gelegentlich wenden sollten. Mit Saucen können Sie Ihr Grillgut, ohne dass es zuvor mariniert wurde, auch nach dem Grillvorgang geschmacklich verfeinern. Zum perfekten Steak passt beispielsweise eine tolle Barbecue- Sauce – da diese jedoch Zucker enthält, der ebenfalls sehr leicht verbrennt, sollten Sie die Sauce entweder zum fertigen Steak servieren, oder sie erst ca. fünf Minuten vor Ende der Grillzeit auf das Steak streichen. Desserts Halbe Pfirsiche, Bananen oder Ananashälften lassen sich mit Vanilleeis dekorativ servieren. Aber nicht nur Früchte lassen sich uf dem Grill zubereiten, sondern auch saftige Kuchen und süße Aufläufe. Zurück zum Kanal "Grillen": www.heute.at/grillen (red)