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Immer mehr künstliche Befruchtungen in Österreich

14.09.2021, 02:20
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In Österreich hat jedes fünfte Paar Probleme, ein Kind zu bekommen. Seit 2006 ist die Zahl der künstlichen Befruchtungen laut Gesundheitsministerium bundeweist fast um ein Drittel gestiegen.

In Österreich hat jedes fünfte Paar Probleme, ein Kind zu bekommen. Seit 2006 ist die Zahl der künstlichen Befruchtungen laut Gesundheitsministerium bundeweist fast um ein Drittel gestiegen. 5.232 Paare haben sich im Vorjahr in eine Klinik begeben, um eine künstliche Befruchtung durchführen zu lassen. Im Jahr 2006 waren es noch 4.070. Die Zahl der Patientinnen ist also um fast ein Drittel gestiegen. 30 Prozent der Frauen waren zwischen 20 und 29 Jahren alt, 70 Prozent zwischen 30 und 39. Mittlerweile hat jedes fünfte Paar in Österreich Probleme, Kinder zu bekommen. Grund dafür ist oftmals die mangelnden Samenqualität der Männer. Warum das so ist, darüber streitet die Fachwelt noch: Es könnten zum Beispiel Substanzen Schuld sein, die aus Plastikflaschen ausgewaschen werden, ist eine der möglichen Erklärungen. Für die betroffenen Frauen sind die künstlichen Befruchtungen langwierig: Oft müssen sie dafür monatelang Hormone schlucken. Und nur etwas mehr als ein Viertel der Befruchtungs-Versuche ist erfolgreich. Miese Spermienqualität Die aktuelle Forschung macht derzeit fünf Hauptfaktoren für den Rückgang der Fruchtbarkeit verantwortlich: Alter. Die Qualität und die Beweglichkeit der Spermien nimmt nachweislich mit dem Alter des Mannes ab. Wenn die Männer nun mit weniger intakten Spermien Kinder zeugen, hat das Folgen für die Qualität des Erguts der nachfolgenden Generation. Somit könnte die späte Vaterschaft eine genetische Ursache für Rückgang der Fruchtbarkeit der Männer sein. Generell zeigen viele Studien, dass das Risiko für Krankheiten und genetische Defekte bei Kindern, die künstlich entstanden sind, deutlich höher ist. Stress. Emotionaler Stress durch den heutigen Lebensstil kann die Fruchtbarkeit von Männern und Frauen beeinflussen. An Stresstagen werden laut Studien vermehrt die Hormone Prolaktin und Cortisol produziert, die sowohl den Menstruationszyklus der Frau als auch die Hodenfunktion beeinflussen. Gifte. Allgemein ist bekannt, dass Nikotin, Alkohol und andere Gifte unter anderem nicht gut für die Fruchtbarkeit des Mannes sind. Hinsichtlich des Rauchens ist der Einfluss auf die Fruchtbarkeit noch signifikanter als bisher angenommen. Dies konnte eine Studie aus diesem Jahr (2013) mit über 960 Männern deutlich zeigen. Ebenso sollte bei der Einnahme von Medikamenten gründlich auf ihre Auswirkungen hinsichtlich der Fruchtbarkeit geprüft werden. Hier ist das Gespräch mit einem Facharzt empfehlenswert. Ernährung. Die Ernährung hat sich seit der Jahrtausendwende dramatisch zu kohlenhydratreicher und vitaminarmer Ernährung entwickelt. Ein langer Transport sowie die verstärkte Düngung von Lebensmitteln sorgen dafür, dass viele Nahrungsmittel mehr als 50 Prozent ihrer Vitamine verlieren. Es gibt zahlreiche Studien, die einen starken Zusammenhang zwischen der Ernährungsweise und der Spermienqualität nachweisen. Hitze. Eine leichte Erhöhung der Hodentemperatur kann die Spermienbildung hemmen und somit die Spermienqualität deutlich herabsetzen. Der Faktor der Hitze wird in Zeiten von Sitzheizungen in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln zunehmend bedeutsamer. Lesen Sie weiter. Das können Männer tun, um die Fruchtbarkeit zu verbessern Früher Kinder zeugen. Sich früher für ein Kind zu entscheiden hat merklichen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Erstens können sich die angeprochenen Faktoren wie Ernährung, Hitze, Alkohol und Rauchen weniger lang auf unseren Organismus auswirken. Zweitens haben die daraus entstandenen Kinder eine höhere Wahrscheinlichkeit sich zu vermehren, da sie höchstwahrscheinlich gesünder und damit fruchtbarer sind. Hitze vermeiden. Sitzheizungen, der warme Laptop auf dem Schoß, die regelmäßigen Saunagänge sowie enge Kleidung können zur Aufhitzung des Hodens führen und somit die Spermienbildung hemmen. Aus diesem Grund sollte man seine Gewohnheiten überprüfen und eventuelle Handlung, die zur Aufhitzung des Hodens führen können, meiden. Auf Gifte verzichten. Wer einen Kinderwunsch hat, sollte mit demRauchen aufhören und Alkohol meiden. Das gilt natürlich gleichermaßen für die Schwangerschaft als auch danach – wenn das Kind auf der Welt ist. Ebenso sollte der Konsum von ungesundem Fastfoodessen mit vielen künstlichen Zusatzstoffen vermieden werden. Stress reduzieren. Viele Männer und Frauen haben sehr hohen emotionalen Stress am Arbeitsplatz – der Leistungsdruck ist gewachsen. Um den Stress zu verringern, rate ich den Männern sich mit Zeitmanagement und Arbeitspsychologie auseinanderzusetzen.