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In diesem Paradies ist Sex vor der Ehe bald verboten

13.09.2021, 21:40
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Indonesien ist das größte muslimische Land der Welt, beheimatet mit dem Borobudur aber auch eine der größten buddhistischen Tempelanlagen der Erde.
Bild: iStock

Indonesien arbeitet an einem der restriktivsten Gesetze überhaupt: Außerehelicher und gleichgeschlechtlicher Sex sollen unter Strafe gestellt werden.

Im bevölkerungsreichsten muslimischen Land droht eine radikale Verschärfung des Strafrechts. Das Parlament Indonesiens hat Beratungen darüber aufgenommen, Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe unter Strafe zu stellen. Auch die Strafhöhe wird bereits diskutiert: Auf Sex vor oder außerhalb der Ehe sollen bis zu fünf Jahre Haft stehen, auf gleichgeschlechtlichen Sex bis zu eineinhalb Jahre und auf "unanständige Handlungen" mit Minderjährigen bis zu zwölf Jahre. Bambang Soesatyo, Präsident des Repräsentantenhauses, macht Druck, die "homosexuellen Exzesse" zu verbieten. Der "schwule Lebensstil" sei verantwortlich für Morde, HIV und Pädophilie. Während Homosexualität in Indonesien nicht verboten ist, werden Homosexuelle in bestimmten Regionen verfolgt. Die Menschen in in Indonesien praktizieren überwiegend einen moderaten Islam, in Provinzen wie Aceh herrscht allerdings die Scharia. Öffentliche Prügelstrafen Dort geht die islamische Religionspolizei massiv gegen als "unislamisch" eingestuftes Verhalten vor: Es wurden Kleidervorschriften verhängt, öffentliche "Umerziehungen" werden durchgeführt und Menschen wegen sexueller "Vergehen" ausgepeitscht.

"Sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit (dazu kann auch heftiges Küssen zählen) können als Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung geahndet werden. Die gemeinsame Unterkunft von nicht verheirateten Personen ist im Allgemeinen möglich. In der autonomen Provinz Aceh stehen nach islamischem Strafrecht (Scharia) auch Handlungen wie Glücksspiel, Alkoholkonsum, außerehelicher Sex oder homosexuelle Beziehungen unter Strafe, auch für Reisende. Auch öffentliche Prügelstrafen werden verhängt", heißt es auf der Seite des österreichischen Außenministeriums. (red)