Österreich

IS-Unterstützer aus Linz muss ins Gefängnis

Ein mutmaßlicher IS-Unterstützer wurde vom Landesgericht Linz verurteilt. Er muss ins Gefängnis.

14.09.2021, 00:54
Teilen
Der Angeklagte (mit Verteidiger Andreas Mauhart) versteckt sein Gesicht.
Bild: Harald Dostal

Polizisten mit Sturmhauben im Gerichtsgebäude, Polizeihunde aus Sicherheitsgründen davor. Höchste Alarmstufe Montagfrüh am Landesgericht in Linz beim Prozess gegen einen mutmaßlichen IS-Unterstützer. Er soll Enthauptungsvideos verbreitet und Geld nach Syrien geschickt haben. Er muss ins Gefängnis. Er versteckt sein Gesicht hinter einer Service-Broschüre des Justizministeriums, will unerkannt bleiben. Dem 32-Jährigen, der Montagfrüh in einer karamellfarbenen Lederjacke das Linzer Landesgericht betrat, wird vorgeworfen, Unterstützer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu sein. Konkret soll er Enthauptungsvideos der Terroristen verbreitet, 50 Personen im Nahkampf ausgebildet (er war früherer Staatsmeister im Thai-Boxen) und Geld nach Syrien geschickt haben. Außerdem wirft ihm die Anklage vor, Videos von Hasspredigten verschickt und für den Dschihad geworben zu haben. Außerdem hisste er die IS-Flagge auf dem Balkon seiner Linzer Wohnung – daraufhin wurde er vom Verfassungsschutz beobachtet. Laut seinem Anwalt Andreas Mauhart sei sein Mandant allerdings harmlos, er habe nur provozieren wollen. Fakt ist allerdings, dass der 32-Jährige bereits vor drei Jahren begonnen hatte, sich widerliche Videos anzusehen, in denen der IS Gefangene enthaupten ließ. Zunehmend soll der vierfache Familienvater dadurch radikalisiert worden sein. Zunächst habe er die Filme nur seiner Frau gezeigt (so die Ermittlungen), danach sie über einen Internet-Dienst verbreitet. Das Urteil: 18 Monate Haft, drei davon unbedingt, wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung – nicht rechtskräftig. (ab)