Österreich

Islam-Kindergärten: Abdullah P. in U-Haft

14.09.2021, 13:42
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Abdullah P., mutmaßlicher Chef eines kriminellen Netzwerks rund um islamische Kindergärten, befindet sich seit Samstag in U-Haft. Der Grund lautet Tatbegehungsgefahr.

Abdullah P., mutmaßlicher Chef eines kriminellen Netzwerks rund um Wiener islamische Kindergärten, befindet sich seit Samstag in U-Haft. Der Grund lautet Tatbegehungsgefahr. Ihm wird Förder-Betrug um die Wiener Islam-Kindergärten vorgeworfen. Dazu soll er in der Brigittenau eine weitverzweigte Vereinsstruktur aufgebaut haben. Allein der von ihm betriebene Kindergarten KIBIZ (Kinder Bildungs- und Integratrionszentrum) wurde von Mai 2013 bis Mai 2015 mit einer Vollförderung von 1,8 Millionen Euro für acht Gruppen mit jeweils 20 bis 25 Kindern bedacht. Dabei sollen aber weit weniger Kinder tatsächlich betreut worden sein. Zudem wird ihm vorgeworfen, nicht erbrachte Leistungen voll verrechnet zu haben. Abdullah P. gab dazu vorerst keine Erklärung ab. Die U-Haft ist zunächst bis zum 17. Mai rechtswirksam. Brutale Vorgehensweise Wie brutal P. gearbeitet haben soll, zeigte ein Prozess am Montag. Kurios: Dabei hätte P. aussagen sollen, kam aber nicht, weil er -  was der Richter nicht wusste (!) - bereits in U-Haft saß. Im Prozess sagten zwei Zeugen türkischer Herkunft aus. Denn P. hatte von ihnen 40.000 Euro Provision für die Unterstützung bei einem Förderansuchen gewollt. Als sie nicht zahlen wollten, hätte sie P. in eine Moschee in Favoriten bestellt, wo sie ein Mann (36) erwartete. "Er hat gesagt, dass wir die 40.000 Euro hergeben sollen, sonst wird uns Abdullah bis auf die Unterhosen ausziehen", so die Zeugen. "Gewaltbereite Männer hätten sie daraufhin umzingelt.  Dem 36-jährigen Freund von Abdullah P. wird schwere Nötigung vorgeworfen. Der Prozess wurde vertagt.