Gesundheit

Jeder zweite Beatmungspatient laut Studie gestorben

Eine neue Studie aus Deutschland kommt zu dem Ergebnis, dass ein Fünftel der Klinikpatienten verstorben ist.

30.07.2020, 10:53
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Jeder zweite Coronavirus-Patient, der auf einer Intensivstation behandelt wurde und beatmet werden musste, verstarb.
istock

Eine Studie aus Deutschland führt erstmals anhand von Datenbanken die bisherige Sterblichkeitsrate bei einer Covid-19-Infektion an. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass ein Fünftel der Menschen, die in Krankenhäusern behandelt wurden, an den Folgen des Coronavirus starben.

Die Untersuchung ist im Fachblatt „The Lancet Respiratory Medicine“ erschienen.

Bei jenen Personen, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden mussten, war die Sterblichkeit mit 52 Prozent besonders hoch, wie die Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin und der Technischen Universität Berlin zeigt.

Hohe Sterblichkeitsrate bei schweren Verläufen

Der Untersuchung lagen die Daten von 10.000 Patienten zugrunde. 1.700 davon mussten beatmet werden. 16 Prozent der Krankenhauspatienten, die nicht beatmet wurden, verstarben.

"Die hohen Sterblichkeitsraten machen deutlich, dass in den Kliniken relativ viele Patienten mit einem sehr schweren Krankheitsverlauf behandelt wurden. Diese schweren Verläufe betreffen eher ältere und gesundheitlich bereits beeinträchtigte Menschen, kommen aber auch bei jüngeren Patienten vor", so Wido-Geschäftsführer Jürgen Klauber.

Die untersuchten Daten betreffen Patienten, die zwischen 26. Februar und 19. April in 920 deutschen Krankenhäusern stationär aufgenommen wurden. Insgesamt sind in dem Register mehr als 15.000 abgeschlossene Covid-19-Behandlungen erfasst, ein Viertel dieser Patienten starb.