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Gibt es Langzeitschäden bei Intensivpatienten?

Beim Verlauf einer schweren Corona-Infektion kommt es bei Intensivpatienten häufig zu einer zweiwöchigen, künstlichen Beatmung.

13.09.2021, 13:59
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Wir wissen zwar zum aktuellen Zeitpunkt bereits recht viel über die verschiedensten Entwicklungen der Coronavirus-Erkrankung, jedoch noch recht wenig über eventuelle Langzeitfolgen. Recht häufig kommt es bei schweren Krankheitsverläufen zu einer notwendigen künstlichen Beatmung. Doch was macht das mit dem Körper? Im Gespräch mit dem Kurier versucht Josef Eckmayr, Leiter der Abteilung für Lungenkrankheiten am Klinikum Wels-Grieskirchen in Oberösterreich, darüber aufzuklären. Bei einem Zustand der Atemnot, die recht plötzlich eintreten könne, sei es in jedem Fall unerlässlich einen Arzt aufzusuchen. Auch bei einem zunächst stabilen Zustand eines im Krankenhaus behandelten Patienten kann innerhalb von einer Stunde eine Instabilität eintreten. Im Falle eines schweren Verlaufs kann es dazu kommen, dass man über einen durchschnittlichen Zeitraum von 14 Tagen künstlich beatmet wird.

Veränderungen des Lungengewebes „Ungewöhnlich ist die Häufigkeit dieser schweren Ausprägung der Lungenentzündung, die zu einem akuten Lungenversagen führen kann. " In der Folge – die dann nichts mehr speziell mit dem Coronavirus zu tun hat – kann es zu Veränderungen des Lungengewebes kommen. „Das Gewebe verhärtet sich und es können Narben entstehen", sagt Eckmayr. „Jede schwere Lungenentzündung kann Folgeschäden des Gewebes mit sich tragen. Eine leichte heilt in der Regel jedoch aus." Etwa ein Fünftel bis ein Viertel aller Covid-19-Infizierten bekommen Atemnot, erklärt der Mediziner weiter. Die Lunge wird bei einem schweren Verlauf stark beeinträchtigt, wie auch von der langen Beatmungsdauer. Aus einer Studie aus China weiß man, dass einige Intensivpatienten eine um 20 bis 30 Prozent eingeschränktere Lungenfunktion aufwiesen. Erst in ein paar Monaten wird man aus solchen Ergebnissen Schlüsse über mögliche Folgeschäden ziehen können.

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