Wien

Stadt bittet Wirte, auf Heizschwammerl zu verzichten

Der erste Bezirk in Wien sprach sich für ein "Wärmeverbot" aus. Nun bittet das Magistrat Antragsteller, über Alternativen nachzudenken.

15.09.2022, 16:39
Den Heizschwammerln geht es an den Kragen - wegen Energiesparens sollen Wirte darauf verzichten. Doch nicht alle wollen das.
Eibner / EXPA / picturedesk.com

Die Energiekrise facht die Debatte um Heizschwammerl in Wien weiter an. Die Grünen wollen ein Verbot, ein dementsprechender Antrag wurde von allen Parteien im Bezirksparlament der City angenommen – wir berichteten. Lediglich die FPÖ verließ bei der Abstimmung den Raum.

Das Ergebnis sei ein "wichtiges Signal", freuen sich die Initiatoren. Ein tatsächliches Verbot kann jedoch nur die Bundesregierung erlassen – Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) lässt ein solches derzeit prüfen.

Antrag kann kostenfrei zurückgezogen werden

Einige Lokale in der City haben bereits angekündigt, freiwillig auf Heizstrahler zu verzichten. Wer dennoch einen Antrag stellt, bekommt nun automatisch eine Nachricht des Bezirksamtes: "Zu Ihrem Ansuchen auf Bewilligung eines strombetriebenen Heizgerätes ersuchen wir Sie, aufgrund der Verknappung und Verteuerung von Ressourcen, insbesondere im Energiebereich, und aus Umweltschutzgründen alternative Maßnahmen (z.B. Decken) in Betracht zu ziehen“, heißt es darin.

Entscheiden sich Betriebe daraufhin noch um, können sie ihren Antrag kostenfrei zurückziehen. Die "merkbare Anhebung der Tarife" mit 1. Jänner 2023 werde sicherlich auch einen Effekt haben, heißt es aus der Magistratsdirektion. Man gehe davon aus, dass dadurch weniger Heizschwammerl in Anspruch genommen werden.

Wirtschaftskammer soll Betriebe "sensibilisieren"

Bereits im Sommer hatten die Bezirksämter außerdem die Wirtschaftskammer um Unterstützung gebeten. Betriebe sollen für das Thema "sensibilisiert werden": "Aufgrund der Möglichkeit, einen Winterschanigarten zu betreiben, ist mit Anträgen auf Bewilligung von strombetriebenen Heizgeräten zu rechnen. Ein Beheizen von Freiflächen wird in der aktuellen Situation von der Bevölkerung kritisch gesehen. Hier braucht es Aufklärung, Selbstverantwortung und Rücksichtnahme", heißt es in einem Schreiben.

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