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Mann hatte Corona-Angst, lebte monatelang auf Flughafen
Aditya Singh war im Oktober von Los Angeles nach Chicago geflogen. Seither lebte er freiwillig am Flughafen-Gelände. Er hatte Angst vor Covid-19.
Die Polizei von Chicago hat am Samstag einen Mann am O’Hare International Airport in Chicago festgenommen, der seit Oktober im Sicherheitsbereich des Flughafens lebte. Doch anders als bei Passagieren, die für eine längere Zeit gezwungen wurden, auf Flughafen-Gelände zu leben, weil sie etwa kein Visum zum Weiterreisen hatten, hielt sich der 36-jährige Aditya Singh freiwillig im Chicagoer Flughafen auf. Der Grund: Singh hatte Angst, sich beim Fliegen mit dem Coronavirus anzustecken.
Wie die Chicago Tribune berichtet, war der in Kalifornien wohnhafte Mann am 19. Oktober von Los Angeles nach Chicago geflogen. Ob er danach einen Anschlussflug hatte, ist noch nicht geklärt. Belegt ist aber, dass Singh sich Zugang zum kontrollierten Bereich verschaffte und sich dort seither mit dem Ausweis eines Mitarbeiters frei bewegte. Der Angestellte meldete seinen Ausweis am 26. Oktober als gestohlen.
Er aß, was Passagiere hinterließen
Singh ernährte sich von Essensreste, die Passagiere hinterließen. Am Samstagmorgen kontrollierten ihn zwei Sicherheitsbeamte des Flughafens. Als er seine Gesichtsmaske abnahm, nahmen ihn die Sicherheitsleute sofort in Gewahrsam. Am Sonntag erschien er vor Gericht. Er erzählte der zuständigen Richterin, dass er nicht habe "nach Hause" fliegen wollen, aus Angst, dabei an Covid-19 zu erkranken.
Singh lebt mit Mitbewohnern in einem Vorort von Orange County und hat keinen kriminellen Hintergrund. Er besitzt einen Master-Abschluss in Gastgewerbe und ist zurzeit arbeitslos. Er wurde nun wegen Betretens eines Flughafen-Sperrgebiets und Diebstahls angeklagt. Am 27. Jänner muss er sich dafür vor Gericht verantworten.