Welt

Mann schändet Stute mit Dildo, entgeht Prozess

Ein 65-Jähriger missbrauchte ein Pferd mit einem Gummi-Dildo. Das Gericht verhängte ein Geldstrafe, einen öffentlichen Prozess wird es nicht geben.

13.09.2021, 21:58
Teilen

Einem 65-Jährigen aus Pfungstadt (Hessen) wurde vorgeworfen, im April 2016 ein Pferd mit einem Sexspielzeug missbraucht und verletzt zu haben. Der Aufschrei in Deutschland war groß, trotzdem wird es zu keinem öffentlichen Prozess gegen den Tierquäler kommen. Der Angeklagte hatte sich mit einem roten Gummi-Dildo an der fünfjährigen Stute "Lafayette" in einem Pferdestall in der Gemeinde Lorsch vergangen und ihr dabei Verletzungen im Genitalbereich zugefügt. Eine Überwachungskamera zeichnete den schrecklichen Vorfall auf, wodurch er schließlich ausgeforscht werden konnte – das berichten die deutsche "Bild" und der "Mannheimer Morgen". Geldstrafe Dem Bemühen der Behörden zu Trotze, den Prozess möglichst schnell abzuwickeln, hatte der 65-Jährige Einspruch gegen das angedachte Strafbefehlsverfahren (das dem österreichischen Mandatsverfahren entspricht) erhoben. Kurz vor der geplanten Verhandlung am heutigen Mittwoch auf dem Amtsgericht Bensheim wurde dieser allerdings zurückgezogen. Damit akzeptiert der 65-Jährige die verhängte Geldstrafe von 120 Tagessätzen und kommt ohne öffentlichen Prozess davon.

Der Erlass eines Strafbefehls hat den entscheidenden Vorteil, die Gerichte zu entlasten. Das Strafbefehlsverfahren ist außerdem kostensparend, geht zügig vonstatten und wird ohne großes Aufsehen erledigt. "Ich denke, der Angeklagte fürchtet die Öffentlichkeit", mutmaßt deswegen Christiane Schiele, Besitzerin der Stute, gegenüber der "Bild". Auf ihrer Homepage ist zudem zu lesen: "Seit den Vorfällen im April ist unser Stall noch stärker foto- und videoüberwacht. Unsere Nachbarn haben ebenso aufgerüstet."

(red)