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Marcel Koller im "Heute"-Talk: "Kenne Schwächen der ...

Österreichs Teamchef im großen "Heute"-Talk über Sorgen, Ronaldo, Leicester, Salzburgs Klasse und Schmetterlinge im Bauch.

14.09.2021, 13:15
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Österreichs Teamchef im großen "Heute"-Talk über Sorgen, Ronaldo, Leicester, Salzburgs Klasse und Schmetterlinge im Bauch. "Heute": Zahlenspiele. Exakt 50 Tage vor der EM und rund 3.000 Tage nach ihrer Hochzeit: Herr Koller, spüren Sie wieder Schmetterlinge in Ihrem Bauch? Koller: "Aha, 3.000 Tage nach der Hochzeit.  Schmetterlinge spüre ich noch nicht. Es ist zu früh. Die Vorbereitung ist mir wichtiger, als daran zu denken, wie schön es werden kann." "Heute": Noch eine Zahl: 55 Matches der drei EM-Gegner analysieren Sie. Wie weit sind Sie? Haben Sie Schwachstellen entdeckt? Koller: "Ich bin bei den Ungarn, dann kommt Portugal, dann Island. Ich bin am Suchen der Schwachstellen und nach den richtigen Lösungen. Ich könnte den Spielern heute Schwächen nennen, bin aber noch lange nicht fertig." "Heute": Top-Teams haben Experten für die Gegner-Analyse – wie Urs Siegenthaler in Deutschland. Machen Sie das alleine? Koller: "Ja. Ich denke, ich bin Experte genug (lacht). Für mich ist das die Aufgabe des Trainers. Ich muss es dann ja auch meinen Spielern vermitteln. Darum mache ich das gerne selber. Es bringt mir nichts, wenn das ein anderer macht." "Heute": Auch Österreich wird seziert. Haben Sie noch etwas im Köcher, um bei der EM zu überraschen? Koller: "Das ist unser Plan. Es gibt aber keine Sicherheit, wenn es losgeht. Alle analysieren vorher alles. Die Frage ist: Wie reagiert man am Tag X auf das System der Gegner? Und wie ist die Tagesform?" "Heute": Janko und Dragovic sind verletzt. Schlafen Sie schlechter? Koller: "Nein, ich bin ruhig. Ich denke, dass bei Janko und Dragovic die Zeit reicht, um dabei zu sein. In der Vorbereitung müssen wir sie dann auf ein Top-Level kriegen." "Heute": Ihr Kapitän Fuchs sorgt mit Leicester für Furore. Fiebern Sie mit? Koller: "Ich freue mich für ihn, weil ich seine Geschichte kenne und er es bei Schalke nicht immer leicht hatte. Jetzt läuft es rund. Ich denke, dass Leicester Meister wird." "Heute": Sie wählten Ronaldo zum Weltfußballer, nicht Messi. Warum ist Ronaldo der Beste? Und wie stoppen wir ihn am 18. Juni in Paris? Koller: "Ich wählte Messi zuvor fünf Mal. Ronaldo ist extrem schnell, dribbelstark, schießt Tore. Einer alleine wird ihn nicht stoppen, den können wir auch nicht abstellen. Wir sind als Team gefordert: Gut stehen, aufmerksam sein, die anderen Spieler zustellen, damit sie Ronaldo nicht anspielen können." "Heute": Die heimische Liga ist so gut wie entschieden: Rapid-Boss Krammer meinte: "Es wäre leicht gewesen, Salzburg in dieser Saison zu schlagen." Sehen Sie das auch so? Koller: "Bleibt die Frage: Warum haben sie es dann nicht gemacht? Nein, das sehe ich anders. Salzburg hat Potenzial und viel individuelle Qualität.  Sie sind breiter aufgestellt und haben das gut gemacht." "Heute": In Werbespots brillieren Sie als Automechaniker: Ist der Teamchef ein Handwerker-Talent? Koller: "Ich schlage mir nicht auf den Finger, wenn ich einen Nagel einschlage. Meine Frau kann auf Hilfe im Haushalt bauen."