"Menschen vom Balkan werden anders angeschaut"

Im letzten Jahr musste der Weltranglisten-Erste viel Kritik einstecken. Von der wegen des Coronavirus abgebrochenen Adria-Tour über die abgeschossene Linienrichterin bei den US Open und die Gründung einer alternativen Spielergewerkschaft bis hin zu Forderungen nach Sonderregeln für die Tennis-Profis in der australischen Quarantäne - Djokovic ist immer wieder angeeckt, kassierte von Spieler-Kollegen, Fans und Offiziellen Kritik. 

"Menschen vom Balkan werden anders angeschaut"

Coach Ivanisevic kann das nicht nachvollziehen. "Alles hat mit der Adria-Tour angefangen. Sie hatten es vorher schon auf ihn abgesehen, aber im letzten Jahr bin ich mir vorgekommen, wie wenn ich ,Texas Kettensägen Massaker´ schauen würde", meinte der 49-Jährige bei "Tennismajors.com" zunächst noch lachend. 

Danach wurde der einstige Wimbledon-Siger ernster: "Warum wird er so behandelt? Wahrscheinlich wegen seiner Herkunft. Menschen vom Balkan werden immer anders angeschaut", so der Djokovic-Coach mit einem üblen Rassismus-Vorwurf. 

"Mentaler Felsen"

So seien bei den US Open, als der "Djoker" disqualifiziert wurde, "alle froh" gewesen, "weil ihm dieser Mist passiert ist." Und in Melbourne hatte er bloß für seine Tennis-Kollegen in der harten Isolation einstehen wollen. "Und weiter: Lasst uns auf Djokovic eintreten, weil er der Einzige ist, der etwas sagt. In meiner ganzen Karriere habe ich Spieler gesehen, die einiges angestellt haben. Aber niemand wurde behandelt wie Novak", so Ivanisevic weiter. 

Der 49-Jährige betonte allerdings, dass der Weltranglisten-Erste gerade aus der ständigen Kritik an seiner Person die mentale Stärke nimmt. "Ich habe noch nie so einen mentalen Felsen wie ihn getroffen. Wenn ihn alle abschreiben, findet er irgendwie eine neue Quelle der Energie", so Ivanisevic.