Politik

Menschen wie wir

14.09.2021, 01:48
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Erst suchten Notburga, Kurt und Roland nach Gefährten fürs Leben, dann Onkel Frank nach Partnern fürs Bestreben, Kanzler zu werden. "Liebesg'schichten und Heiratssachen", "Sommergespräche" - der ORF schaute Montagabend drauf, dass die Lust der Österreicher aufs Obskure angemessen befriedigt wurde. Die Seele ist ein weites Land.

Erst suchten Notburga, Kurt und Roland nach Gefährten fürs Leben, dann Onkel Frank nach Partnern fürs Bestreben, Kanzler zu werden. "Liebesg'schichten und Heiratssachen", "Sommergespräche" - der ORF schaute Montagabend drauf, dass die Lust der Österreicher aufs Obskure angemessen befriedigt wurde. Die Seele ist ein weites Land. Frank Stronach jedenfalls hatte so viele Zuschauer wie noch kein Politiker vor ihm (selbst Jörg Haider nicht), aber er hinterlässt nicht nur seine Wähler ratlos: Sollen wir über ihn lachen, witzeln, sitzt da ein Clown, ein Opa, der nicht mehr alle Nebengeräusche mitbekommt, oder einer, der weiß, wie es geht, nur nicht, wie er uns das sagen soll? Das Bittere ist ja, dass Stronach zwischen all den Hoppalas durchaus Vernünftiges auskommt: wenn er über die Verschuldung redet, über den Umgang mit der Flüchtlingskrise, über den Arbeitsmarkt. Das alles versinkt in einem Brei aus Unsinnigkeiten über Berufskiller, Worten wie "Säuberungsaktion" und Sätzen wie "Frauen sind Menschen wie wir". Schade eigentlich. Vielleicht hätte er einfach sagen sollen: Menschen wie wir reden manchmal wirr.