Österreich

Missbrauchsopfer will fast eine Mio. Euro

14.09.2021, 15:40
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Eine gebürtige Salzburgerin klagt das Land Tirol. Die Frau fordert 900.000 Euro Schadensersatz. Ihren Angaben zufolge ist sie als ehemalige Heimbewohnerin in der Landeserziehungsanstalt St. Martin körperlich misshandelt und sexuell missbraucht worden.

15.000 Euro sind ihr nicht genug Die heute 70-Jährige wurde von der Opferschutzkommission des Landes bisher mit 15.000 Euro entschädigt. Ihre Anwälte kritisieren aber die Entschädigung gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" als Almosen. Die Frau war von ihrem 16. bis zu ihrem 18. Lebensjahr in der Erziehungsanstalt St. Martin untergebracht und soll in dieser Zeit mehrfach missbraucht worden sein. Laut den Juristen ist sie noch immer traumatisiert. Verhandlungen zwischen dem Land Tirol und der älteren Dame haben kein Ergebnis gebracht. Insgesamt sind gut 2 Mio. geflossen Die Tiroler Landesregierung zahlte mit Stand Anfang Oktober bisher über zwei Millionen Euro an 234 in Tiroler Heimen zwischen den 1940er- und 1990er-Jahren aus. 452 Betroffene haben sich bis dato bei der Anlaufstelle Opferschutz gemeldet, 276 davon sind an die zuständige Kommission weitergeleitet worden.