Wirtschaft

Mitarbeiter dürfen nicht krank sein

14.09.2021, 03:16
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Bild: Fotolia

Am Montag brach über den Osten Österreichs und damit das letzte bislang großteils verschonte Fleckchen des Landes endgültig der Winter herein. Es ist kalt, die Landschaft mit Schnee überzogen. Spätestens jetzt steigt - gepaart mit beruflicher oder privater Belastung - das Risiko, krank zu werden. Experten sehen auf Mitteleuropa eine ähnliche Grippewelle zurollen, wie sie gerade den Raum New York fest im Griff hat. Doch was tun, wenn beinharte Chefs Mitarbeiter ihr Recht auf Krankenstand verwehren?

hat. Doch was tun, wenn beinharte Chefs Mitarbeitern ihr Recht auf Krankenstand verwehren? Krank zu sein gehört zum Leben einfach dazu. Jeder Körper ist nur bedingt belastbar. Selbst die stabilsten geben irgendwann auf, wenn Alarmzeichen nicht ernst genommen werden. Denn Krankheit ist nichts anderes als eine Abwehrreaktion des Organismus. In vielen Firmen schleppen sich Mitarbeiter aber trotzdem an den Arbeitsplatz. Großteils aus Angst, den Job zu verlieren oder in der Firma ins Hintertreffen zu geraten. Wie eine Studie laut "" aber zusätzlich zeigt, setzt ein großer Teil der Führungskräfte in Unternehmen ihre Mitarbeiter aber auch unter Druck, würde diese selbst bei Fieber nicht nach Hause schicken. Vier von zehn Kranken gegen arbeiten Arbeitnehmer gehen dann arbeiten, weil Chefs Ihnen klar machen, dass ein Projekt fertig werden muss, Kollegen auf Urlaub sind oder wichtige Arbeit liegen bleiben würde. Denn die Chefs müssen ihren Chefs erklären, wieso Arbeit nicht gemacht wurde. Und dazu haben viele keine Lust. Nach Zahlen der Arbeiterkammer lassen sich vier von zehn Kranken nicht vom Arbeiten abhalten. Die Personalberatung "LAB & Company" hat in ihrer Untersuchung, für die 1.500 Führungskräfte in Deutschland befragt wurden, festgestellt, dass die meisten Chefs ihre kranken Mitarbeiter zwar heimschicken. Gleichzeitig üben Manager aber Druck von oben aus, damit kranke oder kränkelnde Mitarbeiter auf alle Fälle erscheinen. Oder ihren Job krank von zu Hause aus erledigen statt im Bett zu liegen. Chefs gehen selbst an die Grenzen Dabei legen Führungskräfte die Messlatte übrigens bei sich selbst an. Jeder zweite Manager (46,8 Prozent) geht eigenen Angaben zufolge krank zur Arbeit und weiß, dass er weniger Leistung bringt. Weitere elf Prozent sind davon überzeugt, trotz Krankheit die volle Leistung zu bringen. Mehr als ein Viertel sagt, man arbeite im Krankheitsfall einfach von zu Hause aus. Einer zweiten Studie zufolge sind deutsche Mitarbeiter überwiegend auch in der Freizeit für Kollegen, Kunden und Vorgesetzte erreichbar. Zwei Drittel fühlen sich davon nicht gestört, wie eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des deutschen Versicherers "Cosmos Direkt" ergab. Für Österreich wird ein ähnliches Ergebnis angenommen. Männer sind unausgeglichener als Frauen Die Balance zwischen ihrem Berufs- und Privatleben funktioniert der Studie zufolge für 40 Prozent der Erwerbstätigen gut. Dabei gibt es auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern: 47 Prozent der berufstätigen Frauen sehen ihre Work-Life-Balance als ausgeglichen an, bei den Männern sind es nur 35 Prozent.