Politik

Neos-Politiker provoziert mit überdimensionalem Zettel

Schwul sein ist Ausschlussgrund fürs Blutspenden. Das findet (nicht nur) NEOS-Politiker Shetty "dumm", deshalb druckte er ein Riesenblatt Papier aus.

31.03.2022, 13:43
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NEOS-Abgeordneter Yannick Shetty vor dem Kanzleramt.
zVg

"Es muss endlich Schluss sein, mit der diskriminierenden Blutspende", fordert der offen schwule NEOS-Politiker Yannick Shetty. Homosexuelle sind nämlich weiterhin vom Blutspenden ausgeschlossen. Um seiner Forderung Ausdruck zu verleihen, deponierte Shetty ein überdimensioniertes Papier vorm Kanzleramt. "Wir haben den Blutspende-Fragebogen mit der Text-Passage extra groß ausgedruckt, damit auch die Letzten diese Diskriminierung lesen können."

Groß ausgedruckt: Die diskriminierende Passage im Fragebogen.
zVg

Plakolm soll Papier nicht übersehen

Und auch, damit für die im Kanzleramt angesiedelte Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (VP) das Papier nicht zu übersehen sei. Denn obwohl das jüngste Regierungsmitleid sich exklusiv in "Heute" vor Kurzem für eine Aufhebung des Verbots stark machte, sei bisher nichts passiert.

"Es ist bemerkenswert, dass es in der ÖVP nun ein Umdenken gibt und auch die konservative Staatssekretärin ihre Meinung geändert hat." Nun müssten laut Shetty den Worten aber auch Taten folgen.

Denn er findet: "Dieser Ausschluss ist dreifach dumm: Erstens: Es werden schwule und bisexuelle Männer diskriminiert. Zweitens: Es ist gegen die Blutsicherheit, wenn nach der sexuellen Orientierung und nicht dem tatsächlichen Risikoverhalten gefragt wird. Drittens: Gerade in Zeiten von massiver Konservenknappheit ist es grob fahrlässig, eine ganze Personengruppe pauschal auszuschließen."

"Ausschluss kostet Menschenleben"

Außerdem sei der Ausschluss medizinisch nicht notwendig, EU-rechtswidrig und diskriminierend – "und er kostet Menschenleben – gerade da angesichts der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine Blutspenden dringendst gebraucht werden“, sagt der NEOS-LQBTIQ-Sprecher zu "Heute".

Der dritte grüne Gesunheitsminister der das Verbot aufrechterhält, Johannes Rauch, äußerte sich nach dem Vorstoß Plakolms übrigens. Er sei "sehr dafür, das Risiko individuell zu bewerten - wie meine beiden Vorgänger im Übrigen auch schon". Passiert ist allerdings seither – nichts!

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