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Neue Details über 10 Jahre dauernde Entführung

14.09.2021, 03:06
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Bild: Reuters

Die Polizei gab jetzt furchtbare Details über das zehn Jahre dauernde Martyrium von Gina DeJesus (23), Michelle Knight (32) und Amanda Berry (27) bekannt. Ariel Castro (52) behandelte sie wie Kriegsgefangene, fesselte und folterte sie.

Im Keller des Hauses in Cleveland entdeckte die Polizei Ketten und Hundehalsbänder an Decken und Wänden. Damit wurden die Frauen gefoltert - Entführer Ariel Castro zog die Körper der Mädchen in eine Position, wo das Gewicht nur auf wenigen Muskeln lastete. Außerdem prügelte er immer wieder auf sie ein, verletzte sie schwer. "Das ist der Grund, warum es keine aktuellen Fotos von Knight und DeJesus gibt", erklärt ein Ermittler. Alle drei Frauen sollen außerdem unterernährt sein. Castro ließ sie oft wochenlang hungern, bevor er vor ihren Augen zu essen begann - ohne ihnen etwas zu geben. Castro plädiert auf Unschuldig Er wolle "in allen Anklagepunkten für nicht schuldig" plädieren, sagten seine Anwälte nach Angaben in Lokalfernsehens WKYC am Mittwoch. Anwalt Craig Weintraub warf Medien vor, sie hätten seinen Mandanten als "Monster" dargestellt. "Das ist nicht der Eindruck, den ich erhielt, als ich drei Stunden mit ihm gesprochen habe." Ein weiterer Anwalt warf den Medien vor, sie wollten den Beschuldigten "dämonisiert, bevor sie die ganze Geschichte kennen". Castro soll drei Frauen teils noch in Teenageralter entführt und mehr als ein Jahrzehnt lang in seinem Haus in Cleveland im Bundesstaat Ohio gefangen gehalten und gequält haben. Sie wurden in der vergangenen Woche befreit. Nach Castros Ergreifung wurden zunächst auch seine Brüder als Verdächtige festgenommen, kamen aber später entlastet auf freien Fuß. Wann ein Prozess beginnen wird, ist unklar. Die Justizbehörden werfen ihm Entführung und Vergewaltigung vor. Die Staatsanwaltschaft prüft auch, ob sie ihn wegen Mordes anklagen kann - weil er bei einem seiner schwangeren Opfer eine Fehlgeburt provoziert haben soll. Dann könnte es die Todesstrafe geben. Red/APA