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NÖ: 20 Familien testen das Pariser Klimaschutzabkommen

In Baden wurde 2021 das Experiment "Paris-Baden" umgesetzt: 20 Haushalte haben getestet, ob es in Baden gelingt, klimaneutral zu leben.

05.05.2022, 13:54
Ein Modellversuch in Baden zeigt, wie Familien etwa durch den Einsatz von Lastenfahrrädern, Carsharing oder Elektroautos klimaneutral leben.
Foto: iStock

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

In der Klimamodellregion Baden (KEM) wurde im Frühjahr 2021 das Experiment "Paris-Baden" umgesetzt. 20 Familien bzw. Haushalte haben versucht, so zu leben, wie es das Pariser Klimaabkommen vorgibt. Sie haben getestet, ob es in Baden gelingt, klimaneutral zu leben.

Im Sommer 2020 wurden 20 Familien für das Projekt gesucht und gefunden. Insgesamt 64 Personen nahmen am Projekt teil. Die Familienstrukturen waren sehr unterschiedlich, von 1-Personen-Haushalten bis zu 6-Personen-Haushalten. Ebenso waren auch alle Altersklassen vertreten. Die Teilnehmer:innen waren im Alter von von eins bis über 60 Jahre.

App zur Umrechnung von CO2-Äqivalenten in Punkte

Das Ziel des Projekts war es, zu erforschen, ob ein Lebensstil, der mit einem Ausstoß von 2,5 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person und Jahr begrenzt ist, im urbanen Raum möglich ist. Um die Größenordnungen zu veranschaulichen, werden CO2-Äquivalente verwendet und anschließend in Punkte umgewandelt.

Für die Umrechnung wurde die "Ein guter Tag hat 100 Punkte"-App verwendet. Ein guter Tag hat 100 Punkte und ist demnach eine Währung für die Klimaverträglichkeit, denn 6,8 kg CO2 entsprechen 100 Punkten. Im Durchschnitt verbraucht eine Österreicherin/ein Österreicher rund 450 Punkte pro Tag und liegt somit weit über den klimaverträglichen 100 Punkten.

Die Haushalts-Emissionen pro Person sollten so nah wie möglich auf ca. 2,5 Tonnen pro Jahr bzw. 6,8 kg pro Tag gesenkt werden und möglichst über den Testzeitraum hinaus beibehalten werden. Begleitend wurden die Auswirkungen auf den Lebensstil beobachtet und erforscht, welche neuen Perspektiven dieser Lebensstil eröffnet.

Die TeilnehmerInnen konnten innerhalb dieser vierwöchigen Praxistestphase, mit Unterstützung des Klima- und Energiereferates, unterschiedliche Angebote ausprobieren.

    Ein Modellversuch in Baden zeigt, wie Familien etwa durch den Einsatz von Lastenfahrrädern, Carsharing oder Elektroautos klimaneutral leben.
    Foto: iStock

    Sie fuhren mit dem Lastenrad, testeten das Carsharing, konnten ein e-Auto nutzen, ließen sich durch die Energieberatung des Landes NÖ beraten, kochten vegan, kauften regionale und biologische Lebensmittel ein, veränderten ihre Urlaubsplanung und tauchten so in die Welt eines klimafreundlichen Alltags ein. 

    Des Weiteren gab es eine Vielzahl unterschiedlicher Workshops und Kleinveranstaltungen, bei welchen teilweise auch die breite Bevölkerung teilnehmen konnte.

    Dazu zählten: klimaneutral kochen mit der Flotten Lotte, Zero Waste im Alltag, Foodwaste und die Hintergründe, Travelling -nachhaltiges Reisen, Infoabende zu Foodsharing in Baden und Energiegemeinschaften sowie ein Vortrag zum Thema Klimaschutz und Ernährung.

    Was erreicht wurde

    Vor allem die Mobilität sticht stark heraus. Hier ist es den Teilnehmer:innen gelungen, mit entsprechenden Maßnahmen und Vorsätzen insgesamt 75 Punkte einzusparen. Das ist durchaus beachtlich, denn dass Paris-KEM-Projekt zeigt, dass es für individuelle Personen möglich ist, Emissionen zu reduzieren.

    Weitere Informationen: klimafonds.gv.at

    Treibhausgas-Ausstoß bis 2050 auf Null reduzierenKlimaschutzabkommen. 2015 wurde von der Weltpolitik in Paris das Klimaschutzabkommen beschlossen. Das österreichische Parlament hat dieses Abkommen im Juli 2016 ratifiziert. Der Treibhausgas-Ausstoß soll bis Mitte dieses Jahrhunderts auf Null reduziert werden. Nur so ist es möglich, die Erderhitzung unserer Erde auf 1,5 Grad zu begrenzen und unsere Lebensgrundlage zu erhalten.

    Logo: Klima- und Energiefonds

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