Sport

ORF wird Wettbewerbs-Verzerrung vorgeworfen

14.09.2021, 15:31
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In einem offenen Brief kritisiert der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) den ORF für den Kauf der Fußball-Champions-League-Rechte ab der Saison 2015/16. Mit einem Angebot "weit über den marktüblichen Konditionen" seien private Mitbewerber ausgestochen worden. Folglich gebe es auch keine Notwendigkeit von "zusätzlichen staatlichen Zuschüssen" für den ORF. Dieser weist die Vorwürfe zurück.

. Mit einem Angebot "weit über den marktüblichen Konditionen" seien private Mitbewerber ausgestochen worden. Folglich gebe es auch keine Notwendigkeit von "zusätzlichen staatlichen Zuschüssen" für den ORF. Dieser weist die Vorwürfe zurück. Der VÖP bezieht sich auf die "unmoralische" Forderung des ORF nach einer Verlängerung der Gebührenrefundierung. Das Champions-League-Angebot habe gezeigt, "dass er bis 2018 über ausreichend Mittel verfügt". Da die Übertragung von Spielen der europäischen Königsklasse aus der Sicht des VÖP für die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags nicht erforderlich sei, stehe der Erwerb zudem im Widerspruch zum ORF-Gesetz. Hier seien "unnötigerweise Gebührengelder verschwendet" worden. "Der ORF erwirbt ungebührlich viele Top-Rechte im Unterhaltungs- und Sport-Bereich, um österreichische Privatsender klein zu halten", so Puls4-Geschäftsführer Breitenecker. VÖP wirft ORF Wettberwerbs-Verzerrung vor Ob es dadurch zu einer Wettbewerbs-Verzerrung gekommen sei, müsse letztlich die Medienbehörde KommAustria entscheiden. Der VÖP appellierte jedenfalls an die Politik, "dem ORF angesichts der offenkundig überschießenden Geldmittel in Zeiten schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingen keine weiteren Steuergelder - egal unter welchem Titel - zukommen zu lassen". Die ORF-Stiftungsräte sollten wiederum ihrer Funktion entsprechend das ORF-Management zur "Vermeidung von kommerziellen Ausschweifungen" anhalten. Wrabetz weist Vorwürfe zurück ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz wies die Vorwürfe "auf das Schärfste zurück". Er verwies erneut auf jene Leistungen, für die der öffentlich-rechtliche Sender "die Mittel aus der Gebührenrefundierung benötigt hat und auch weiterhin benötigt". Dass es gelungen sei, mit dem Budget 2014 ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen, sei auf "große Anstrengungen aller Unternehmensbereiche und insbesondere der Belegschaft" zurückzuführen. Weitere Beschränkungen der Mittel "müssten mittelfristig schlicht und ergreifend in einer Reduktion des Leistungsangebotes des ORF münden", so Wrabetz. Den privaten Mitbewerbern gehe es "um nichts anderes als die Steigerung der eigenen Marktanteile auf Kosten öffentlich-rechtlicher Qualität".