Wirtschaft

Palmers bald mit ausländischen Dessous

Der österreichische Wäschekonzern Palmers steht vor dem Verkauf. Die Suche nach einem Käufer hat bereits begonnen.

14.09.2021, 16:45
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Medienberichten zufolge haben die Mehrheitseigentümer - die Fonds Quadriga (55%), 21 CP (22%) und die Wiener Lead Equities Mittelstandfinanzierungs AG (18%) - Investmentbanker der französischen BNP Paribas mit der Käufersuche beauftragt. Vom Unternehmen liegt noch keine Stellungnahme vor. Potentielle Interessenten seien Wäschebranchen-Kollegen wie Intimissimi oder Victoria's Secret, schreibt der "Standard". Mitte Juni war noch erklärt worden, man wolle an der Eigentümerstruktur nicht rütteln. Nicht verkauft wird Berichten zufolge der französische Dessous-Hersteller Lejaby, den Palmers 2008 um 45 Millionen Euro erworben hat. Das Unternehmen musste restrukturiert werden, wegen Arbeitskämpfen vor Gericht verzögerte sich die kostspielige Sanierung um ein Jahr. Die Produktion wurde nach Tunesien verlagert - die politischen Unruhen dort führten zu "katastrophalen" Lieferverzögerungen, wie es heißt. Die Zukunft von Lejaby wird dieser Tage in Frankreich entschieden, die Österreicher würden kein Geld mehr nachschießen. Palmers hat ein Vertriebsnetz von rund 300 Filialen. Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2010/11 (per Ende Jänner) lag bei 162 Millionen Euro, um fünf Prozent weniger als im Jahr davor. Die Palmers Textil AG allein trug 76,4 Millionen Euro dazu bei; wobei 64,8 Millionen auf Österreich entfielen.