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Papst empfhielt Psychatrie für homosexuelle Kinder

Schwul, lesbisch? Dann ab zum Psychiater – zumindest, wenn es nach Papst Franziskus geht.

13.09.2021, 19:41
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Papst Franziskus bei seiner Pressekonferenz am Rückflug nach Rom.
Bild: Reuters

Auf dem Rückflug von Irland nach Rom fragte ein Journalist während der Pressekonferenz an Bord das Oberhaupt der katholischen Kirche, was er Eltern eines möglicherweise homosexuellen Kindes raten würde. Die Antwort von Papst Fran lautete: "Zu beten, Gespräche zu führen, nicht zu verurteilen, zu verstehen, dem Sohn oder der Tochter einen Platz zu geben." Weiters meinte der Papst, dass man gerade in der Kindheit durch die Psychiatrie viel erreichen könne. 20 Jahre später sehe es anders aus. "Ich würde nie sagen, dass Schweigen ein Gegenmittel ist. Seinen Sohn oder seine Tochter mit homosexuellen Tendenzen zu ignorieren, ist ein Mangel an Väterlichkeit oder Mütterlichkeit …" Rücktritt des Papstes gefordert Erst am Sonntag war Papst Franziskus in die Schlagzeilen geraten: Der ehemalige Botschafter (Nuntius) des Vatikans in Washington, Erzbischof Carlo Maria Vigano, erhob schwere Vorwürfe gegen den Papst.

Hintergrund: Dem Ex-Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick wird der Missbrauch von Seminaristen und mindestens zwei Minderjährigen vorgeworfen. Der 88-Jährige befindet sich unter Hausarrest, trat erst vor wenigen Wochen zurück. Papst Franziskus habe McCarrick (88) trotz der massiven Missbrauchsvorwürfe zu einem seiner wichtigsten Berater gemacht, so Vigano. In einer elfseitigen Stellungnahme fordert er laut dem "National Catholic Register" sogar den Rücktritt des Papstes. Franziskus solle "seine Fehler anerkennen" und "den Kardinälen und Bischöfen ein gutes Beispiel geben, die McCarricks Missbrauch vertuscht haben, und mit ihnen gemeinsam zurücktreten", schreibt er. (isa)