Wirtschaft

Paris will uns auf "schwarze Liste" setzen!

14.09.2021, 03:09
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Bild: THIERRY ROGE (EPA)

Frankreichs Präsident kündigt indirekt an, Österreich auf eine Liste zu setzen, die kein Steuerabkommen mit Paris unterzeichnen. Kanzler Faymann reagierte verärgert.

, wenn wir kein Steuerabkommen mit Paris unterzeichnen. Kanzler Werner Faymann reagierte verärgert. "Wir müssen in der EU extrem starke Dispositionen treffen", betonte der französische Budgetminister Cazeneuve. Die französischen Behörden haben sich dem verstärkten Kampf gegen den Steuerbetrug verschrieben, nachdem der frühere Budgetminister Jerome Cahuzac nach monatelangem Leugnen eingestehen musste, über ein geheimes Bankkonto im Ausland zu verfügen. Schwarze Liste Am Mittwoch hatte der französische Präsident Francois Hollande in diesem Sinne eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, darunter mehr Transparenz von Bankgeschäften. Die Offensive zielt auch auf Steuerparadiese ab, deren Liste Frankreich jedes Jahr aktualisieren werde, versprach Hollande. Diese "Schwarze Liste" existiert seit 2010 und enthielt ursprünglich 18 "nicht-kooperierende Staaten und Territorien", die kein Steuerabkommen mit Paris unterzeichnet hatten. Zuletzt wurde die Liste am 4. April 2012 aktualisiert und umfasst acht Länder (Botswana, Montserrat, Brunei, Nauru, Guatemala, Niue, Marshall-Inseln und Philippinen). Auf europäischer Ebene haben Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien Brüssel aufgefordert, eine neue Gesetzgebung nach Vorbild der amerikanischen Fatca zu schaffen. Diese erlaubt es, Informationen über alle Bankguthaben, Überweisungen und Einkünfte im Ausland aller amerikanischen Steuerpflichtigen zu erhalten. Kanzler Faymann reagiert verärgert Bundeskanzler Werner Faymann hat auf die Drohung der französischen Regierung reagiert: "Wir brauchen sicher keine ungebetenen Ratschläge von außen, denn wir wissen selbst, dass wir uns an die Spitze der Bekämpfung der Steuerflucht stellen werden. Sicher ist, wir werden eine Lösung für den Datenaustausch der Bankkonten finden", so der Kanzler zum "Kurier".