Wintersport

Pointner-Kritik an Skispringer: "Mit Haltung verlieren"

Ex-Trainer Alexander Pointner sieht bei den WM-Leistungen der Skisprung-Herren Luft nach oben. "Ich vermisse den unbedingten Siegeswillen."

01.03.2021, 17:39
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Stefan Kraft wird von Ex-Trainer Alexander Pointner kritisiert.  
Gepa

Gold und Bronze haben die heimischen Skispringer bei der Nordischen WM in Oberstdorf geholt. Im Mixed-Bewerb sorgten die stark springenden Damen Marita Kramer und Daniela Iraschko-Stolz für eine sehr gute Ausgangsposition, Michael Hayböck und Stefan Kraft konnten diese aber nicht nützen. So wurde es Bronze - und nicht mehr.

Pointner: "Hayböck und Kraft konnten nicht mithalten"

Ex-Trainer Alexander Pointner, der als Coach 32 Medaillen bei Großereignissen gewann, übt in seiner Kolumne in der "Kleinen Zeitung" Kritik: "Was bei den Deutschen funktionierte, klappte bei den Österreichern nicht. Marita Kramer und Daniela Iraschko-Stolz lieferten grandiose Leistungen ab, Stefan Kraft und Michael Hayböck konnten aber nicht mithalten. So war die Angriffslust, die sie noch vor dem Einzel gezeigt hatten, wieder verpufft."

Alexander Pointner: In seiner Trainer-Ära wurden die heimischen Skispringer zu den "Superadlern". Er gewann als Coach 32 Medaillen bei Großereignissen.
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"Für die herrschende Grundstimmung bei Hayböck und Co. waren die Interviews nach dem enttäuschenden Normalschanzen-Bewerb bezeichnend. Während im Hintergrund die Medaillengewinner feierten, befanden drei von vier ÖSV-Athleten, dass sie mit ihren Sprüngen nicht unzufrieden waren", führt Pointner weiter aus.

"Ich vermisse diesen unbedingten Siegeswillen, den ich von den 'Superadlern' kenne. Scheinbar gilt bei den ÖSV-Herren die Prämisse 'mit Haltung verlieren' und 'immer etwas Positives mitnehmen'. Doch ein fairer Verlierer kann nur sein, wer vorher mit absolutem Siegeswillen etwas gewonnen hat. Wer seine Fehler nur schönredet, der lähmt sich selbst und kommt nicht mehr weiter."