Politiker-Parkplätze mitten am Heldenplatz

Während allerorts verkehrsberuhigt wird und touristische Plätze autofrei werden, gibt es plötzlich im Herzen von Wien eine neue Parkspur: für rund 20 Schrägparker am Heldenplatz. Allerdings darf hier nicht jeder seine Blechkiste abstellen - sondern nur jene, die zur derzeit in Wien tagenden OSZE-Konferenz geladen sind, so ein Zusatzschild.

Während allerorts verkehrsberuhigt wird und touristische Plätze autofrei werden, gibt es plötzlich im Herzen von Wien eine neue Parkspur: für rund 20 Schrägparker am Heldenplatz. Allerdings darf hier nicht jeder seine Blechkiste abstellen – sondern nur jene, die zur derzeit in Wien tagenden OSZE-Konferenz geladen sind, so ein Zusatzschild. Im zuständigen Außenamt heißt es, dass die Polit-Parkspur "nur temporär" sei, man verweist auf die OSZE. Steckt vielleicht auch das Parlament dahinter, das auf dem Platz sein Ausweichquartier aufbaut und bald Parkplätze für Parlamentarier benötigen könnte? "Wir haben damit nichts zu tun", stellt auf "Heute"-Anfrage Parlamentssprecher Gerhard Marschall klar. Die Straße ist jedenfalls Privatgrund der Burghauptmannschaft. Sie kann entscheiden, ob sie auf ihrem Gelände Parkstreifen errichtet. Und was sagen jene dazu, die die Fläche früher nutzen durften? Fiaker-Obfrau Ursula Chytracek könnte "darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre". Vor rund zwei Jahren wurde den Fiakern der Stellplatz am Heldenplatz gestrichen. Begründung: kein Schatten für die Tiere. Touristisch gesehen sei der neue Parkplatz wohl armselig, so Chytracek. Fiaker dürfen am Heldenplatz "nur für Zustiege von Fahrgästen kurz halten".