Welt

Pony schwimmt auf Dach und überlebt

Drei Tage verbrachte Stute Leaf auf einem Dach. Sie konnte sich vor den Wassermassen in Japan retten. Ihr Fohlen hatte weniger Glück.

13.09.2021, 20:07
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Pony Leaf harrte drei Tage auf diesem Dach aus, bevor es im japanischen Kurashiki gerettet wurde.
Bild: picturedesk.com

Ein kleines Wunder in einer katastrophalen Lage: Durch die Überschwemmungen und Erdrutsche in Japan starben mehr als 170 Menschen – ein Pony hingegen schwamm zu einem Dach und harrte dort tagelang bis zu seiner Rettung aus. Die neunjährige Stute Leaf wurde nach drei Tagen von dem Dach in der Stadt Kurashiki gerettet, wie Keiko Takahashi von der Hilfsorganisation Peace Winds Japan der Nachrichtenagentur AFP sagte. Fohlen überlebte nicht Nach der Entdeckung des Miniaturpferds sei Anfang der Woche zunächst die Feuerwehr gerufen worden, "aber es hieß, dass die Helfer mit der Rettung von Menschen beschäftigt seien", sagte Takahashi. Daraufhin habe ihre Organisation Mitarbeiter zu dem Haus geschickt, um das verängstigte Tier vom Dach herunterzuholen.

Leaf wurde bislang in einem Altenpflegeheim gehalten. "Arbeiter in dem Heim hatten keine andere Wahl, als ihre Tiere freizulassen – sie mussten so schnell wie möglich vor dem steigenden Wasser fliehen", erläuterte Takahashi. Die Stute Leaf überlebte das Unglück zwar auf wundersame Art und Weise; ihr Fohlen namens Earth habe es allerdings nicht geschafft. Mitarbeiter brachen in Tränen aus Leaf sei inzwischen auf einen Bauernhof gebracht und mit Aufmerksamkeit überschüttet worden. Als die Mitarbeiter des Altenpflegeheims ihr Pferd wiedersahen, brachen sie in Tränen aus, wie japanische Medien berichteten. Ende vergangener Woche hatten heftige Regenfälle im Westen und Zentrum Japans schwere Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht. Die Einsatzkräfte suchen in den überschwemmten Gebieten weiter nach möglichen Opfern. Es ist bereits jetzt die höchste Opferzahl durch Regenfälle in Japan seit mehr als drei Jahrzehnten. Abe sagt Hilfe zu Ministerpräsident Shinzo Abe reiste am Mittwoch in die am schwersten betroffene Provinz Okayama und machte sich von einem Militärhelikopter aus selbst ein Bild vom Ausmass der Schäden durch die Überflutungen. Bei einem Besuch in Notunterkünften sagte er weitere Hilfen seiner Regierung zu. Allein in Okayama waren mehr als 50 Menschen ums Leben gekommen. Abe wollte ursprünglich am Mittwoch nach Europa und in den Nahen Osten reisen, änderte seine Planungen jedoch angesichts der schlimmsten Naturkatastrophe in seinem Land seit dem verheerenden Erdbeben und Tsunami im März 2011. (red)