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Punkte-Wirrwarr um Thiem: ATP kostete ihn Turnierstart
Das kam überraschend! Kurz nach seinem Achtelfinal-Aus in der Wiener Stadthalle erklärte Dominic Thiem seine Saison für beendet. Die ATP klärt auf.
Thiems großes Ziel war es, das Kalenderjahr 2022 unter den Top-100 der Weltrangliste abzuschließen, um so einen fixen Startplatz bei den Australian Open im Jänner 2023 zu haben. Durch das Achtelfinal-Aus bei seinem Heimturnier gegen den topgesetzten Russen Daniil Medwedew war dies zunächst aber nicht sichergestellt, Thiem im Live-Ranking bloß auf Platz 108 der Weltrangliste.
Also deutete am Donnerstagabend vieles darauf hin, dass der Lichtenwörther in der Qualifikation zum Masters-Turnier von Paris-Bercy sowie bei den Challenger-Turnieren in Bergamo und Bratislava aufschlagen könnte. Nur wenig später erklärte Österreichs Nummer eins während seiner Pressekonferenz allerdings völlig überraschend die Saison für beendet. Thiem habe die nötigen Weltranglistenpunkte bereits beisammen.
ATP-Fehler korrigiert
Mittlerweile hat die ATP allerdings selbst Licht ins Dunkel gebracht und einen Fehler aufgeklärt. Laut "Servus TV" soll Alexander Antonitsch bei der Aufklärung federführend gewesen sein. Thiem erhielt - wie alle anderen verletzten Spieler bei einer halbjährigen Pause, für sein Comeback ein sogenanntes "Protected Ranking", also die Chance, mit der Weltranglistenposition, die er vor der schweren Handgelenksverletzung hatte, ins Starterfeld von prominent besetzten Turnieren zu kommen. Thiem nannte für das ATP-250-Turnier von Cordoba mit einer Wildcard, verschob sein Comeback letztendlich wegen einer Fingerverletzung. Trotzdem wertete die ATP dies als Comebackversuch und gab dem Lichtenwörther daraufhin für die 1000er-Turniere von Indian Wells und Miami null Weltranglistenpunkte, obwohl der 29-Jährige zu diesem Zeitpunkt noch verletzt war.
Die ATP willigte nun ein, dass Österreichs Tennis-Star diese beiden Masters-Turniere nun ersetzen darf. Die Punkte vom Challenger in Salzburg und dem Turnier in der Stadthalle (volle 45 Punkte) reichen nun, um Österreichs Nummer eins einen Startplatz bei den Australian Open zu garantieren. Mit 550 Punkten wird Thiem rund um Platz 100 in der Weltrangliste klassiert sein.
Kein Start in Paris
Allerdings hat der Fehler der Spielervereinigung auch schwerwiegende Folgen. Denn Thiem hätte eigentlich ein Anrecht auf einen Startplatz beim ATP-1000-Turnier in der kommenden Woche in Paris-Bercy gehabt, fällt nun um die Gelegenheit um, dort Punkte zu sammeln. "Es ist Freitag, du kannst dort keinen Spieler herausnehmen. Man hat gedacht, die neun Monate, in denen du den Verletztenstatus in Anspruch nehmen kannst, sind vorbei. Die wären aber erst im Dezember vorbei", erklärte Antonitsch weiter.
Thiem beendete deshalb seine Saison, wird auch nicht in der am Wochenende stattfindenden Qualifikation zum Masters antreten. "Wir haben entschieden, dass ich den Fokus voll auf die Vorbereitung lege", meinte der 29-Jährige, der unterstrich, seit Juli viel gespielt zu haben. Nun will Thiem als "Maschine" auf die große Tennis-Bühne zurückkehren.