Haustiere

Radeln mit Hund ist strafbar – und kostet viel Geld

Das schöne Wetter nutzen viele Hundebesitzer, um mit ihren vierbeinigen Lieblingen Sport zu machen. Das Mitführen von Hunden am Fahrrad ist verboten.

20.05.2020, 13:20
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Fahrradfahrerin mit Border Collie und Chihuahua im Fahrradkorb. Symbolbild
picturedesk.com/Lookphotos/N. Eisele-Hein

"Was wir Menschen als wohltuende Auslastung empfinden, kann für den Hund enormen Stress bedeuten und im schlimmsten Fall sogar zu lebensbedrohlichen Situationen führen, in denen nicht nur das Tier selbst, sondern auch andere VerkehrsteilnehmerInnen gefährdet werden", warnt jedoch Eva Persy, Leiterin der Tierschutzombudsstelle Wien (TOW).

Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) ist nämlich das Halten an der Leine während der Fahrt wie auch das Anhängen von Tieren an Fahrzeugen, um sie mitlaufen zu lassen, verboten. Das gilt für Straßen und Radwege, die für die Öffentlichkeit zugängig sind. Übertretungen können mit Geldstrafen bis zu 726 Euro bestraft werden. 

Massive Anstrengung und Reizüberflutung

"Aus Tierschutzsicht ist das Mitlaufen am Rad extrem heikel", so Persy weiter. "Für die meisten Hunde ist diese Art der Bewegung ungeeignet oder sogar schädlich." Und selbst bei Tieren, deren Körperbau vermeintlich für das Mitlaufen "geeignet" ist, sollte man Vorsicht walten lassen. Durch die schnelle Fortbewegung "fliegt" die Landschaft und alles, was sich sonst noch bewegt, am Hund vorbei, erklärt die Expertin weiter. "Da der Hund keine Möglichkeit hat, sich in Ruhe mit den Reizen auseinanderzusetzen, kommt es zu Reizüberflutung, geistiger Überforderung und Stress."

Wer seinen besten Freund dennoch zum Radausflug mitnehmen möchte, für den können Hunde-Fahrradanhänger oder spezielle Transportkörbe eine Alternative sein. Das Tier müsse jedoch zunächst langsam an das ruhige Sitzen in Korb oder Anhänger gewöhnt werden. Und auch Frauerl oder Herrl sollten das Fahren mit dem vierbeinigen Passagier üben, um ein Hoppeln über Straßenkanten oder ein Falscheinschätzen des Radius zu vermeiden.

Spaziergang besser als "totale Verausgabung"

Auch bei anderen Sportarten wie Joggen oder Wandern, sollten einige Dinge beachtet werden. Dazu gehören etwa das Wetter und die aktuelle Temperatur, die richtige Ausrüstung und regelmäßige Trinkpausen bei längeren Touren.

Grundsätzlich sollten sich Hundehalter bei allen Aktivitäten fragen, ob diese wirklich für ihr Tier geeignet sind. "Von einem schönen Spaziergang, dem gemeinsamen Spielen oder einer sinnvollen Beschäftigung profitieren die meisten Hunde wesentlich mehr als von totaler körperlicher Verausgabung", so TOW-Leiterin Persy abschließend.

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