Österreich
Looshaus-Einbrecher nach einem Jahr geschnappt
Während der Geschäftszeiten hatte der Langfinger in einer Bank im Wiener Looshaus zehn Schließfächer geknackt. Lange blieb er unerkannt, ein Detail brachte die Ermittler aber auf seine Spur.
Der Coup erfolgte am helllichten Tag: Am 8. November 2017 zur Mittagszeit marschierte der Dieb in die Bankfiliale im berühmten Looshaus – direkt gegenüber der Hofburg am Michaelerplatz –, brach ohne zu zögern zehn Schließfächer auf und flüchtete mit deren Inhalt im Wert eines sechsstelligen Euro-Betrags. Er blieb unerkannt, bis ihm Kriminalisten durch eine winzige Spur auf die Schliche kamen – seit Donnerstag sitzt er in einer Wiener Justizanstalt ein. Sechs Tage später veröffentlichte die Wiener Polizei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Fahndungsfotos des mutmaßlichen Täters. Die Ermittler hofften auf Hinweise aus der Bevölkerung. Wie sich herausstellte, waren diese gar nicht notwendig. Letztendlich führte ein Fingerabdruck, den die Ermittler des Landeskriminalamts, Außenstelle Zentrum-Ost (Gruppe Keiter), bei ihrer akribischen Spurensuche sichergestellt hatten, auf die richtige Spur. Diesen hatte der mutmaßliche Täter in einem Schließfach hinterlassen, das er selbst angemietet hatte.
Verdächtiger in Belgien festgenommen In Zusammenarbeit mit internationalen Behörden konnte ein heute 24-jähriger Serbe ausgeforscht und schließlich vor rund drei Monaten in Belgien festgenommen werden. Am 24. Jänner 2019 fand die Auslieferung nach Österreich statt, wo der Tatverdächtige nun in der Justizanstalt Josefstadt inhaftiert ist.
Hintergründe zum Tatmotiv und zum Verbleib der Beute sind noch unklar. Ermittler der Gruppe Keiter führen derzeit Befragungen und Einvernahmen durch.
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(red)