Sport

Rassismus! Paris SG schwer unter Beschuss

Heftige Kritik an Paris Saint-Germain! Frankreichs Top-Klub wurde Rassismus beim Scouting nachgewiesen. Die Klubführung gibt sich bestürzt.

13.09.2021, 19:01
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Die Talentesuche ist ein großes Geschäft, junge Senkrechtstarter können ihren Klubs Millionen bringen. Doch was spielt bei der Beurteilung der Veranlagungen eine Rolle? In Frankreich sind jetzt die Scouting-Praktiken von Paris Saint-Germain ans Tageslicht gekommen – und der Top-Klub steht wegen rassistischen Kriterien heftig in der Kritik.

Rassistische Einteilung

So deckten "Mediapart" und "France 2" auf, dass beim Scouting von PSG bis zum Frühling 2018 auch "Rasse" ein Beurteilungskriterium war. Die Talentesucher des Klubs hatten die Anweisung, in ihren Spielberichten die Youngster in die Kategorien Französisch, Nordafrikanisch, Westindisch und Schwarzafrikanisch einzuteilen. Bei den beurteilten Kickern handelte es sich aber ausschließlich um Personen, die in Frankreich geboren oder aufgewachsen sind.

Klubführung verstrickt?

Besonders der mögliche Transfer von Yann Gboho 2014 sorgt für Aufsehen. Trotz guter Beurteilungen der Leistungen des damals 13-jährigen Elfenbeinküste-Talents kam der Transfer nicht zustande. Begründung von Chefscout Marc Westerloppe: "Es gibt ein Problem mit der Orientierung des Klubs. Eine Balance in der Durchmischung wird benötigt. Es gibt zu viele Westinder und Afrikaner rund um Paris." Die Anweisung an Westerloppe soll von der Klubführung gekommen sein.

Verbotene Praktiken

Die Klubführung von PSG gesteht die rassistischen Praktiken ein: "Zwischen 2013 und 2018 wurden Formulare mit illegalem Inhalt von der Rekrutierungsabteilung verwendet", heißt es in einer Aussendung. Nachsatz: "Sie wurden ausschließlich auf persönliche Initiativen des Abteilungsleiters erstellt." Die Pariser beteuern, dass seit Oktober eine interne Untersuchung der Vorfälle läuft. Pikant: Abgesehen von den ohnehin fragwürdigen Praktiken beim Scouting ist die Erhebung ethnischer Daten von Personen in Frankreich noch dazu per Gesetz verboten. (heute.at)