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Rogan warnt: USA pro Geld, gegen Gesundheit

13.09.2021, 14:08
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Markus Rogan
Bild: GEPA-pictures.com

Ex-Schwimmstar Markus Rogan lebt seit Jahren mit seiner Familie in Santa Monica in der Nähe von Los Angeles. In den USA betreibt der 37-Jährige eine Psychologie-Praxis, der Olympia-Held gibt Einblicke, wie in den Staaten mit der Coronakrise umgegangen wird.

"Es ist ein Drahtseilakt zwischen Gesundheit und Wirtschaft. Und wenn man die Aktien beobachtet, das ist eine irrsinnig spannende Zeit. Die Amerikaner haben sich zwischen Gesundheit und Wirtschaft generell für Wirtschaft entschieden", warnt Rogan im Gespräch mit der APA.

Im Großraum L.A. ist die Lage trotz der drittgrößten Infektionszahl in den USA noch entspannt: "Die einzige Beschränkung ist, dass die Campingplätze zu sind. Aber die Parks sind offen, wir gehen viel spazieren. Das ist ein riesiger Vorteil in Kalifornien. Es ist nicht schwer, von jemandem wegzubleiben, da alles so riesig ist. Die Parkplätze zu den Stränden sind zu, aber die Strände selbst sind offen. Die Leute gehen zum Strand, um zu laufen. Die Strände sind riesig, die sind zum Teil 600, 700 m breit. Das sind riesige Flächen."

"Es ist kein Verkehr in L.A. - das ist ganz komisch, dass die Straßen leer sind. Meine Patienten habe ich aber nach wie vor. Sogar ein bisschen mehr, weil manche nervös sind. Speziell Leute mit Angststörungen", gibt Rogan Einblick in seinen Alltag. Auch privat läuft es gut für den Sport-Allrounder, der auch bei der israelischen Fußball-Nationalmannschaft tätig ist: "Ich habe riesiges, riesiges Glück. Weil meine Kinder sind alt genug, dass man nicht ständig bei ihnen sein muss. Und sie sind noch nicht alt genug, dass sie ständig Schule haben. Ich stelle mir das schwierig vor, mit Kindern unter ein und mit Kindern zwischen 7 und 18 Jahren. Meine Kinder sind eineinhalb und drei. Das ist eigentlich total entspannt."

Das Versorgungssystem in den USA öffnet dem Coronavirus praktisch Tür und Tor. Das weiß auch der Wiener: "Das durchschnittliche Gesundheitssystem ist in Österreich viel, viel besser. Wenn man aber 10 Millionen auf der Seite hat, dann ist das Gesundheitssystem in Amerika schon sehr gut. Auf der anderen Seite, wenn man kein Geld hat, dann ist das Gesundheitssystem hier fast nicht vorhanden."

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